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Erste Fahrradstraßen in Wien sollen noch heuer umgesetzt werden

2013 sollen bis zu vier Fahrradstraßen in Wien entstehen.
2013 sollen bis zu vier Fahrradstraßen in Wien entstehen. ©Vienna.at
Geht es nach Martin Blum, so wird Wien bei der Schaffung von Fahrradstraßen Österreichs Vorreiter sein. Noch heuer sollen erste Projekte umgesetzt werden, heißt es. Allerdings gab es bereits 2011 ähnliche Ankündigungen, denen jedoch keine Taten folgten.
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Konkret sollen im laufenden Jahr bis zu vier Fahrradstraßen in der Bundeshauptstadt entstehen, sagte der städtische Radbeauftragte Martin Blum im Interview. Diese sind vorrangig Bikern und Fußgängern vorbehalten, Autoverkehr ist nur ausnahmsweise erlaubt. Möglich ist die Umsetzung dieses neuen Straßentyps dank der Novelle der Straßenverkehrsordnung, die mit Ende März in Kraft treten wird.

Wien will Fahrradstraßen

“Ich würde mich freuen, wenn Wien die erste Fahrradstraße Österreichs hat”, so Blum. Priorität habe, die Hasnerstraße in Ottakring in eine Fahrradstraße umzuwandeln. Diese wurde im vergangenen Sommer zur ersten “fahrradfreundlichen Straße” erkoren – eine aufgrund gesetzlicher Grenzen abgespeckte Version des Typus’ Fahrradstraße. “Mein Wunsch ist, dass heuer noch drei weitere Straßen dazukommen”, zeigte sich der Radbeauftragte optimistisch.

Welche dafür infrage kommen, werde demnächst geprüft. Das Okay des jeweiligen Bezirks sei zudem Voraussetzung. Längerfristig gebe es jedenfalls grundsätzlich die Möglichkeit, in jedem Bezirk eine Fahrradstraße zu etablieren – vorausgesetzt, andere Verkehrsteilnehmer werden nicht beeinträchtigt. Untersuchen wird die Stadt auch, wo die Aufhebung der Radwegebenützungspflicht machbar und sinnvoll ist. Rechtlich wird dies ebenfalls durch die StVO-Novelle ermöglicht. Laut Blum will man sich auch anschauen, ob die Benützungspflicht auch entlang des Rings fällt. Sollte dies der Fall sein, können flotte Biker künftig auch mit dem Autoverkehr auf der Prachtstraße radeln. Geprüft wird dies unter anderem auch für einzelne Abschnitte der Zweierlinie sowie für die gesamte Argentinierstraße in Wieden.

Radwegnetz soll ausgebaut werden

Was das Ausbauprogramm des Radwegenetzes betrifft, liege der Schwerpunkt heuer auf Lückenschließungen. Unter anderem wird der äußere Ringradweg mit dem noch fehlenden Stück beim Jonas-Reindl nahe der Hauptuni komplettiert. Laut zuständiger MA 28 kann ein genauer Zeitpunkt aber noch nicht genannt werden, da die Führung des Radwegs dort einigermaßen schwierig ist und diverse Varianten noch geprüft werden.

Außerdem soll ebenfalls noch heuer ein Konzept für die Schaffung sogenannter Radkorridore fertig sein. Dabei geht es um die Etablierung von “hochrangigen Langstreckenverbindungen” zwischen Zentrum und Peripherie. Diese sollen ein eigenes Markierungssystem erhalten – etwa mit Nummern oder Farben. “Vergleichbar mit einem U-Bahn-Netzplan”, veranschaulichte Blum. Derartiges gebe es bereits in Kopenhagen oder niederländischen Städten. Sobald ein Papier für Wien vorliegt – Ziel ist im Herbst -, soll es an die etappenweise Umsetzung gehen, wobei freilich bestehende Radrouten eingeflochten werden. “Wir picken uns dann einmal eine Route heraus und realisieren sie”, andere würden später laufend folgen.

Ziele im Radjahr 2013

Einen deutlichen Schub für den städtischen Radverkehr erwartet sich Blum von der “Velo-City”, der größten internationalen Rad-Konferenz, die im Juni im Rathaus stattfindet. Veranstaltungen, Workshops, Bike-Tests und eine Navi-App für Radfahrer sollen das Event auch für die Wiener erlebbar machen.

Das Ziel von Rot-Grün, den Radverkehrsanteil bis 2015 auf zehn Prozent anzuheben, bezeichnete Blum als “ambitioniert”: “Es ist möglich, aber dafür sind noch große Anstrengungen nötig.” 2011 betrug der Anteil sechs Prozent, für das Vorjahr gibt es noch keine Zahlen. (APA)

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