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Erneuter Besucherzuwachs für das Wiener Schloss Schönbrunn: Gloriette wird saniert

Das Schloss Schönbrunn konnte erneut ein Besucherplus verzeichnen.
Das Schloss Schönbrunn konnte erneut ein Besucherplus verzeichnen. ©epa (Sujet)
Das Wiener Schloss Schönbrunn darf sich nach 2015 auch im Jahr 2016 über ein Besucherplus freuen. Franz Sattlecker, Geschäftsführer, der SKB (Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft) zeigte sich am Dienstag zufrieden. Die Gloriette soll heuer u.a. saniert werden.

Sattlecker rief in einer Pressekonferenz noch einmal die Zahlen des Vorjahres – sie wurden erstmals bereits im Jänner präsentiert – in Erinnerung. Allein ins Schloss strömten 3,6 Millionen Gäste (2,36 Millionen ohne Mehrfacheintritte). Je nach Zählart ergab das einen Zuwachs von acht bzw. sieben Prozent. Nach oben gingen die Zahlen auch für das Sisi Museum, die Silberkammer und die Kaiserappartements in der Hofburg, die ebenfalls von der SKB verwaltet werden. Weniger erfreulich verlief 2015 für das Hofmobiliendepot und die Marchfeldschlösser, wo Rückgänge von vier und fünf Prozent hingenommen werden mussten.

Anstieg der Besucherzahlen im Jahr 2016

Für das erste Halbjahr 2016 schaut es jedenfalls insgesamt gut aus. “Die Zahlen gehen weiterhin nach oben”, sagte Sattlecker. Das Schloss besuchten bis Ende Juni 1,52 Millionen Gäste (Jänner bis Juni 2015: 1,50 Millionen Besucher) – eine Steigerung von einem Prozent. Wobei der Chef anmerkte, dass man an manchen Tagen schon ordentlich an der Kapazitätsgrenze kratze: “Wenn sich der Tourismus weiter so entwickelt, wird man künftig wochenlang im Voraus Tickets buchen müssen.”

Die Dependancen in der Hofburg verzeichneten heuer bisher ein Plus von drei Prozent bzw. 317.000 Besucher und – was SKB-Vizedirektor Alexander Keil besonders freut – die Marchfeldschlösser einen 40-Prozent-Sprung auf 94.000 Besucher. Hier habe man zwei Erlebnispfade eröffnet und außerdem ins Marketing investiert. Weiterhin nicht so recht klappen will es mit dem Hofmobiliendepot, das – obwohl Teil der auf vier Häuser aufgeteilten Franz-Joseph-Jubiläumsausstellung – ein Minus von zehn Prozent verkraften muss.

Finanziell gab es jedenfalls Positives zu berichten, wobei hier für 2016 noch keine Zahlen vorliegen. 2015 erwirtschaftete die SKB einen Umsatz von 52,2 Millionen Euro – nach 43,8 Millionen im Jahr 2014. Der Grund für den markanten Sprung: Erstmals scheinen auch die im Vorjahr eingegliederten Marchfeldschlösser in der Bilanz auf. Wobei diese auf den Gewinn der Gesellschaft drücken – ersichtlich am EGT (Ergebnis gewöhnlicher Geschäftstätigkeit), das von acht auf 5,3 Millionen Euro fiel: “Die Marchfeldschlösser sind weiter in der Verlustzone”, sagte Keil. Und Sattlecker ergänzte, dass man mit den niederösterreichischen Attraktionen wohl auch nur “sehr schwer” in die schwarzen Zahlen kommen werde. Denn dafür brauche es rund 450.000 Besucher pro Jahr: “Unser Ziel ist es jetzt einmal, in den nächsten Jahren auf 300.000 zu kommen.” Zum Vergleich: 2015 zählten die Schlösser 177.000 Gäste.

Investitionen ins Wiener Schloss Schönbrunn

Im Vorjahr investierten die Schlossherren etwas mehr als acht Millionen Euro in Renovierungen. Dafür wird auch heuer Geld locker gemacht. So startet noch im Juli die Sanierung der 1775 errichteten Gloriette. Konkret werden Fassade, Türen, Fenster sowie Vasen, Balustraden und Figurengruppen bis Jahresende auf Vordermann gebracht. Die Kosten liegen bei 750.000 Euro, merkliche Besuchereinschränkungen soll es nicht geben. Fortgesetzt wird die Restaurierung der Chinesischen Kabinette. Im Schloss Hof wird wiederum die auf zwei Jahre angelegte Sanierung der siebenten und größten Terrasse in Angriff genommen, was mit fünf Millionen Euro zu Buche schlagen wird.

Weiter warten heißt es auf ein definitives Konzept für die Erneuerung des Schlossvorplatzes Schönbrunn. Hier rangeln SKB, Stadt und Bezirk immer noch um eine für alle vertretbare Lösung, weshalb eine entsprechende Flächenwidmung immer noch aussteht. Sattlecker konnte mit seiner Verwunderung über die Verzögerung des “putzigen Projekts” nicht ganz hinterm Berg halten und hoffte auf eine baldige Einigung. Sein Ziel: Vor allem Reisebusse, aber auch Pkw, sollen von der Schlossstraße verschwinden und auf einem neu zu errichtenden Parkplatz zwischen U4-Trasse und Westeinfahrt untergebracht werden. Der Bezirk und einige Architekten plädierten kürzlich dafür, die Autos in eine Tiefgarage zu verbannen, um an der Oberfläche mehr Platz für Grünflächen zu haben. Eine Idee, die Sattlecker u.a. mit Verweis auf das dortige hohe Verkehrsaufkommen nicht so toll findet: “Warum im Zyklon der Abgase eine Blumenwiese sein soll, versteh’ ich immer noch nicht.”

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(apa/red)

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