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Opernball: Jedem Demonstranten sein Polizist

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Die Polizei rechnet mit 1.000 Demonstranten und will ebensoviele Polizisten einsetzen - Hillary Clinton soll angeblich auch zum Opernball kommen - Ferrero-Waldner kommt mit DePalacio.      

Rund 1.000 Beamte sollen am kommenden Donnerstag für einen ungestörten Ablauf rund um den Opernball sorgen. Wie Terrorismusbekämpfer Ewald Bachinger mitteilte, rechnet die Polizei „bei guten Wetter“ mit maximal 1.000 Teilnehmern an der Demo. Das Ausmaß des Platzverbotes rund um die Oper wurde im Vergleich zum Vorjahr wieder verkleinert.

„Die Mobilisierung ist nach wie vor eher gering“, lautete Bachingers Einschätzung. In den Vorjahren habe es „viel mehr Werbung mit Plakaten und Internetplattformen“ gegeben. Heuer habe es nur vereinzelte Aufrufe im weltweiten Netz gegeben, eine übergeordnete Plattform hat sich bisher nicht gebildet, sagte er. Zulauf könnten die Demonstranten aus dem Bereich der Universitäten bekommen, schätzte Bachinger.

Keine Demo-Touristen erwartet

Anzeichen für einen Demotourismus, also Protestierern, die eigens aus dem Ausland anreisen, gebe es heuer keinen. Auch im ansonsten zu Opernballzeiten notorischen Unruheherd „Ernst-Kirchweger-Haus“ sei die Aktionsfreudigkeit offenbar eher gering, sagte der Staatspolizist. Möglicher Hintergrund: Das besetzte Haus, das sich derzeit im Besitz der KPÖ befindet, könnte in naher Zukunft verkauft werden. In der Aktivistenszene wird eine Schließung des Objekts befürchtet, in dem mehrere Gruppen untergebracht sind.

Als Sammelpunkt gelte heuer der Siebensternplatz bzw. die Siebensterngasse in Neubau, sagte Bachinger. Von hier würden die Demonstranten versuchen, über die Mariahilfer Straße oder parallele Routen in Richtung Oper zu marschieren. Der Robert-Stolz-Platz und der Schillerplatz sind heuer nicht Teil der Sperrzone. Im Vorjahr waren diese Bereiche tabu, da sich hier Baustofflager befanden, wo sich gewaltbereite Protestierer bewaffnen hätten können. Wie schon im Vorjahr werden die Polizisten, die den Sperrbereich rund um die Oper im Fall des Falles abriegeln, von rund 150 Gendarmeriebeamten unterstützt.

Kommt auch Hillary Clinton?

Die frühere First Lady der USA und jetzige New Yorker Senatorin, Hillary Clinton, soll eine Loge für den Opernball reserviert haben. Das berichtet die „Kronen Zeitung“ in ihrer Mittwoch-Ausgabe. Die Politikerin komme mit „großer Wahrscheinlichkeit“, so das Blatt. Die Ballorganisatoren konnten am Dienstagabend den Besuch Hillary Clintons nicht bestätigen. Man habe zwar „von dem Gerücht“ gehört, offiziell aber keine Informationen erhalten.

Im Büro der Senatorin im Kongress in Washington sagte auf APA-Anfrage ein Mitarbeiter von Hillary Clinton, der für den Zeitplan der Politikerin verantwortlich ist, von einem Besuch in Wien sei nichts bekannt.

Viel Politprominenz

Auf dem Wiener Opernball treten österreichische Spitzenpolitiker auch in diesem Jahr als Gastgeber von Amtskollegen aus anderen Ländern in Erscheinung. Bundespräsident Thomas Klestil wird bei seinem letzten Opernball-Besuch in seiner Funktion als Staatsoberhaupt den polnischen Staatspräsidenten Aleksander Kwasniewski zu Gast haben. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (V) begrüßt den kroatischen Ministerpräsidenten Ivo Sanader in der Wiener Oper. Bei Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) sind ihre Amtskollegen Ana Palacio (Spanien), Sandra Kalniete (Lettland) und Miomir Zuzul (Kroatien) zu Gast.

Ob Prinz Frederick mit Partyluder Paris Hilton tatsächlich wie angekündigt in die Staatsoper kommen wird, steht noch nicht fest.

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Redaktion: Bernhard Degen

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