” Ich habe höchstens 50 Euro dafür bekommen. Ich habe aber auch aus der eigenen Tasche bezahlt. Wenn Sie glauben, dass ich ein Täter bin, dann hängen Sie mich auf.”
Zugleich äußerte die Verteidigung erneut Kritik an der Anklage, die den Männern Hilfsdienste bei Schleppungen anlastet. “Wenn im Ermittlungsverfahren das angebliche Beweismaterial (10.000 Telefonüberwachungs-Protokolle, Anm.) gesichtet worden wäre, dann würden wir hier nicht mit drei Gerichtsdolmetschern und vier Schöffen, die Lehrer sind und den Schülern fehlen, insgesamt 43 Verhandlungstage sitzen. So etwa ist eines Rechtsstaates nicht würdig”, waren sich die Verteidiger Renate Weinberger und Gerhard Angeler einig.
Abgehörte Gespräche werden mehrfach angelastet
Die Anwälte meinten damit die vielen Überschneidungen in der Anklage. So werden etwa Gespräche, in denen es immer um ein- und dieselben Landsleute der Asylwerber geht, die Hilfe bei der Ein- oder Durchreise begehrten, den Angeklagten gleich doppelt oder mehrfach angelastet.
Richterin Petra Harbich muss jetzt in zäher Kleinarbeit – durch Abhören der mitgeschnittenen Telefonate – die Überschneidungen in der Anklageschrift herausarbeiten. Wenn alles nach Plan verläuft, soll es am 4. Dezember Urteile geben. Die Verhandlung wird am Freitag fortgesetzt.
(APA)