2013 wiesen von den insgesamt 90.856 untersuchten KMU demnach österreichweit 54,70 Prozent eine Eigenkapitalquote von über 30 Prozent aus, 25,66 Prozent zwischen Null und 30 Prozent, während 19,64 Prozent stark überschuldet waren, also eine negative Eigenkapitalquote hatten.
“Firmen nicht alle insolvent”
Zwanzig Prozent negatives Eigenkapital sei “zwar überraschend, wenn man es liest, aber das bedeutet nicht, dass die Firmen alle insolvent werden”, sagte Boris Recsey, Geschäftsführer von CRIF Österreich, im Gespräch mit der APA. Allerdings gebe es für diese Firmen ein erhöhtes Ausfallsrisiko. “Wir würden uns wünschen, dass nicht so viele Firmen negatives Eigenkapital haben.”
Wenig Probleme bei Krediten
Sehr positiv ist aus Sicht Recseys, dass die Eigenkapitalquote an sich steigt. In allen Bundesländern außer Salzburg hat es zwischen 2011 und 2013 einen Zuwachs gegeben. Das entspreche den Anforderungen, denn “mit höherer Eigenkapitalquote ist man ja auch kreditwürdiger”, vermerkt Recsey. Erfahrungsgemäß haben Firmen mit einer Eigenkapitalquote über 40 Prozent und einen nachvollziehbaren Projekt wenig Probleme, einen Kredit zu erhalten.
“Sehr eigenkapitalbewusst”
Den großen Unterschied zwischen West- und Ostösterreich bei der Eigenkapitalausstattung erklärt Recsey aus der Wirtschaftsstruktur und der Tradition. “In Vorarlberg gibt es traditionell viele starke Unternehmerpersönlichkeiten, die sehr eigenkapitalbewusst sein”. Im Burgenland wiederum sei die Wirtschaft traditionell schwächer, der Aufbau von Eigenkapital spiegle die reale Wirtschaftspolitik wider.
Im Vorarlberg hatte die Hälfte der Unternehmen (Median) 2013 zumindest 42,33 Prozent Eigenkapital. Es folgen Tirol (39,56 Prozent), Oberösterreich (38,09), Salzburg (36,29), Wien (34,93), Niederösterreich (34,80), Kärnten (34,01), Steiermark (32,90) und Burgenland (30,39). (APA)