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Dutzende Tote bei Gefängnisrevolte in Mexiko

Vor dem Gefängnis warten Armee und Angehörige
Vor dem Gefängnis warten Armee und Angehörige
Bei einer von einem Drogenkartell angezettelten Gefängnisrevolte in Mexiko sind mindestens 52 Menschen getötet worden. Zwölf weitere Menschen seien verletzt worden, fünf von ihnen lebensgefährlich, teilte der Gouverneur des Staates Nuevo Leon, Jaime Rodríguez, am Donnerstag mit. "Wir erleben eine Tragödie", sagte er. Am Freitag wird Papst Franziskus zu einem mehrtägigen Besuch in Mexiko erwartet.


Der Kampf zwischen zwei verfeindeten Häftlingsgruppen im Topo-Chico-Gefängnis der nordmexikanischen Stadt Monterrey begann vor Mitternacht. Eine Gruppe sei von einem ranghohen Mitglied des Zeta-Kartells angeführt worden, sagte Rodriguez. In Lagerräumen wurden Feuer gelegt.

Erst um 1.30 Uhr beendeten Bundes- und Bereitschaftspolizisten den Aufstand. Niemandem sei die Flucht gelungen, sagte der Gouverneur. Bei allen Opfern handle es sich um Männer. Ob auch Gefängnismitarbeiter darunter waren, wie verschiedene Medien berichteten, blieb aber offen.

Besorgte Angehörige waren noch vor Sonnenaufgang zum Gefängnis geeilt und warteten verzweifelt auf Nachrichten. Einige warfen Steine auf die Polizisten, die den Eingang zum Gefängnis bewachten. Über dem riesigen Komplex hing eine dichte Rauchwolke.

Mexikos Gefängnisse sind chronisch überfüllt und wegen der häufigen Gewaltexzesse berüchtigt. Gouverneur Rodriguez machte die unzumutbaren Haftbedingungen am Donnerstag für die Revolte mitverantwortlich. Die von Präsident Enrique Pena Nieto angekündigte Reform des Strafvollzugs wurde bisher nicht in die Tat umgesetzt. Der Ausbruch von Drogenboss Joaquin “El Chapo” Guzman aus einem vermeintlichen Hochsicherheitsgefängnis im vergangenen Juli hatte das ganze Justizsystem erschüttert.

Die jüngste Tragödie ereignete sich nur einen Tag vor dem Mexiko-Besuch von Papst Franziskus. Der Argentinier will sich ab Freitag eine Woche lang in dem zentralamerikanischen Staat aufhalten. Auf seinem Programm steht der Besuch eines besonders berüchtigten Gefängnisses in der Grenzstadt Ciudad Juarez, die Fest im Griff der Drogenkriminalität ist.

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