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Durch die Gratis-Zahnspange drohen in Wien Probleme

Das Projekt Gratis-Zahnspange steht noch auf wackligen Beinen.
Das Projekt Gratis-Zahnspange steht noch auf wackligen Beinen. ©dpa
Kinder und Jugendliche mit schweren Fehlstellungen sollen ab dem 1. Juli 2015 eine Gratis-Zahnspange erhalten. In Wien drohen allerdings Schwierigkeiten, die - sollte es keine Einigung geben - dafür sorgen könnten, dass die kostenlose Zahnspange in ganz Österreich ins Wackeln gerät.
Vertrag ist unterzeichnet
Gratis-Zahnspange bis 18 Jahre

Obwohl der Vertrag zwischen Zahnärztekammer und Hauptverband der Sozialversicherungsträger längst unterzeichnet ist, gibt es in Wien Schwierigkeiten mit der Ausschreibung der Kieferorthopäden, die sie anbieten sollen.

Ausschreibung für die Kieferorthopäden macht Probleme

Vorgesehen ist, dass die Leistung österreichweit von 180 Kieferorthopäden erbracht werden soll. Die Ausschreibungen für die Vertrags-Stellen sollten bis Anfang April erfolgen, damit die Mediziner ab 1. Juli auf Kassenleistung die Zahnspangen anpassen können. In Wien gibt es aber dem Vernehmen nach eine Diskussion um Reihungskriterien. Für die Bundeshauptstadt sind 32 Vertrags-Kieferorthopäden vorgesehen. Darüber soll nun am Montag eine Verhandlungsrunde zwischen der Wiener Gebietskrankenkasse und der Zahnärztekammer stattfinden.

Wien bringt die Gratis-Zahnspange ins Wackeln

Für den Fall, dass es in Wien zu keiner Lösung kommen sollte, könnte der rechtzeitige Start der Gratis-Zahnspange in ganz Österreich wackeln. In dem zwischen dem Hauptverband und der Zahnärztekammer unterzeichneten Vertrag ist nämlich festgeschrieben, dass es zumindest 150 Vertrags-Kieferorthopäden geben muss. Sollten die 32 in Wien nicht zustande kommen, wäre die notwendige Gesamtzahl für ganz Österreich um zwei unterschritten.

FPÖ und NEOS sehen “Murks”

FPÖ und NEOS haben sich wegen der Schwierigkeiten rund um die Gratis-Zahnspange in Wien auf den früheren Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) eingeschossen. Die Freiheitlichen orten einen “Komplett-Murks”, für die NEOS war das Projekt von Anfang an “ein politischer Marketing-Gag”. Stögers Gratis-Zahnspange “braucht selbst eine Regulierung, die Fehlstellungen sind gravierend”, kritisierte FPÖ-Gesundheitssprecherin Dagmar Belakowitsch-Jenewein in einer Aussendung. Der damalige Minister sei die Sache unprofessionell und undurchdacht angegangen. Das Gesundheitsministerium müsse sich bei den Verhandlungen zwischen der Wiener Gebietskrankenkasse und der Zahnärztekammer einbringen, forderte sie. Das Projekt “war nie durchdacht”, betonte auch NEOS-Sozialsprecher Gerald Loacker. Beispielsweise habe es keine Bedarfserhebung, sondern nur Schätzungen gegeben, was einen kostenmäßigen “Blindflug” bedeute, sagte er. (APA)

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