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Digitale Fahndungsfotos ab Donnerstag in Wiener Bahnhöfen

Auf riesigen Infoscreens zeigt die Wiener Polizei Fahndungsfotos in Bahnhöfen.
Auf riesigen Infoscreens zeigt die Wiener Polizei Fahndungsfotos in Bahnhöfen. ©APA
Neben Werbung und wichtigen Informationen zum Tag werden ab Donnerstag auch Fahndungsfotos von Straftätern und Vermissten in Wiener Bahnhöfen gezeigt. Durch dei öffentlichen Infosreens soll der Fahndungsdruck erhöht werden.
Fahndungsfotos auf Infoscreens geplant

Das Projekt gemeinsam mit der Firma Digilight, die die Screens aufgestellt hat, wurde bei einem Pressegespräch – das immer wieder durch Ansagen der ÖBB unterbrochen wurde – in der Bahnhofshalle Praterstern präsentiert.Wien. “Wir wollen mit diesem Projekt vorbeigehende Bürger erreichen und damit den Fahndungsdruck erhöhen”, sagte Polizeipräsident Gerhard Pürstl. Verwendet werden Fotos, die von der Staatsanwaltschaft zur Veröffentlichung freigegeben wurden. Gefahndet wird auf den 46 Zoll großen Bildschirmen nach bekannten und unbekannten Tätern sowie nach abgängigen Personen.

Verbrecher und Vermisste: Fahndungsfotos in sieben Wiener Bahnhöfen

Eine Frau, die seit Februar 2011 in Wien vermisst wird und ein Räuber, der im Oktober 2011 eine Bank in Leopoldstadt überfallen hat, sind seit 11.00 Uhr auf den insgesamt 29 Infoscreens in der Bundeshauptstadt zu sehen. Insgesamt 51 Personen sind nach Angaben der Exekutive derzeit in Wien abgängig, Zahlen, wie viele Straftäter zur Fahndung ausgeschrieben sind, gibt es keine.

“Derzeit befinden wir uns noch in der Erprobungsphase”, erklärte Pürstl. Insbesondere nach “schweren Fällen” soll mit den Fotos in den Bahnhöfen gefahndet werden. “Dann, wenn das öffentliche Interesse besonders groß ist.” Sollte einmal ein Unschuldiger sein Porträt auf den Bildschirmen wiederfinden, “muss es natürlich eine Richtigstellung geben”.

Sicherheitsgefühl der Bürger soll durch Fandungsfotos erhöht werden

Wie viele Fahndungsfotos eingespielt werden, soll “nach Bedürfnissen” und einer “Abwägung, was einen möglichen Erfolg bringt” entschieden werden. Auch die Zeitspanne, wie lange ein Foto im Spot drinbleiben soll, sei noch offen. Mit dieser neuen Fahndungsmethode soll auch das “subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger” erhöht werden. “Die Wiener sind mit einer Polizei, die sich in die Fahndungsarbeit reinsteigert, eher zufrieden, als mit einer, die nichts tut”, sagte Pürstl.

Europaweit einzigartige Fahndungsmethode

Digilight hat die Screens der Exekutive kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Spot der Polizei ist alle zwei Minuten auf jedem Bildschirm für 20 Sekunden zu sehen. Eine derartige Fahndung ist europaweit einzigartig, nur aus den USA sind uns ähnliche Videowall-Projekte bekannt”, erklärte Alexander Christ, Geschäftsführer der Firmma Digilight. “Unser Programm wird von 6.00 bis 24.00 Uhr gesendet, insgesamt erreichen wir in Wien damit täglich 268.000 Personen”, sagte Christ. 30 Mal pro Stunde sind die Fahndungsfotos der Polizei zu sehen, pro Tag ergibt dies die stolze Summe von 540 Mal, in denen der Spot über die Bildschirme flimmert.

Die Screens der U-Bahn-Stationen sind bis auf weiteres frei von Fahndungsfotos, weil sie einer anderen Firma gehören. Man sei diesbezüglich aber mit dem betreffenden Unternehmen im Gespräch, erklärte Polizeisprecher Johann Golob. Auch gäbe es bereits von Sicherheitsbehörden in anderen Bundesländern Interesse an diesem Projekt.

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