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Die Hochzeit unserer dicksten Freundin - Trailer und Kritik zum Film

Spätestens seit "Brautalarm" im vergangenen Jahr ist klar, dass derbe Hochzeitskomödien nicht mehr den Männer vorbehalten sind. Ab Freitag kommt mit "Die Hochzeit unserer dicksten Freundin" der US-Regisseurin Leslye Headland erneut eine weibliche Version der "Hangover"-Entgleisungen in die Kinos. Angekündigt als schrille Komödie, entpuppt sich das Regiedebüt aber auch schon mal als bittersüßes Drama. Alle Spielzeiten auf einen Blick

Beim Lunch mit der perfektionistischen Regan (Kirsten Dunst) bestellt die übergewichtige Becky (Rebel Wilson) nicht nur ungeniert Burger, Pommes und Cheesecake, während Regan dem Kellner klare Anweisungen für ihren garantiert fettfreien Salat gibt. Nein, Becky eröffnet ihrer Highschool-Freundin auch, dass sie ihren gut aussehenden, wohlsituierten Freund Dale heiraten wird.

Völlig schockiert ruft Regan die anderen beiden Freundinnen des einstigen Vierergespanns, Gena (Lizzy Caplan) und Katie (Isla Fisher), an und macht keinen Hehl daraus, dass doch eigentlich sie es verdient hätte, als erste geheiratet zu werden. Trotzdem – oder gerade deswegen – wird sie zur Haupttrauzeugin, die versucht, alles unter Kontrolle zu behalten.

Sex, Koks und Zickenalarm in “Hochzeit unserer dicksten Freundin”

Und so reisen die zynische, unangepasste Gena und die unterbelichtete, naive Katie in New York an, um zum Junggesellinnen-Abschied mit Becky nochmal kräftig die Sau rauszulassen. Doch es kommt, wie es kommen muss, der Abend geht irgendwie schief und irgendwann vergnügen sich Regan, Gena und Katie allein auf einem Hotelzimmer mit Koks, Champagner – und dem überdimensionierten Hochzeitskleid, das prompt reißt.

Es folgt eine Suche nach einer Lösung – eigentlich um das Kleid zu retten. Doch schnell wird klar, dass die drei Mädels auch auf der Suche nach der großen Liebe und damit nach Mr. Right sind. Katie versucht, den verklemmten Verehrer aus der Highschool im Hotelpool zu verführen, Regan gönnt sich einen Quicky auf der Toilette und Gena trifft ihre niemals vergessene Highschool-Liebe, um die sie wenig charmant buhlt.

Regisseurin Leslye Headland spart nicht an derben Sprüchen und lässt die heiratswilligen Frauen den Männer in nichts nachstehen. Zugleich versucht sie, die Ambivalenz der modernen Frau und weiblicher Freundschaften zu thematisieren, lässt kein Problem, mit dem die drei Frauen seit ihrer Jugend kämpfen, aus: Bulimie, Abtreibung und Geltungssucht. Dennoch bleiben die Figuren dabei eindimensional und nicht einmal sonderlich klischeehaft; die ernsten Themen werden von schrillem Klamauk übertüncht.

Von pointierter Situationskomik, treffsicheren Dialogen und anarchischem Humor aus “Brautalarm” ist bei “Die Hochzeit unserer dicksten Freundin” keine Spur. Headland findet nicht den richtigen Ton zwischen überdrehter Komik und zynischem Witz. Und so degeneriert ihr Regiedebüt ihres eigenen Theaterstückes eher zum belanglosen Popcorn-Kino für ein postpubertäres Publikum.

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