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Der "Schweber" im Test: Mit dem Elektro-Scooter in Wien unterwegs

VIENNA.at hat den "Schweber" getestet.
VIENNA.at hat den "Schweber" getestet. ©VIENNA.at
"Gehst du noch oder schwebst du schon?" - So lautet der Slogan des "Schwebers". Stolze 28 km/h schafft das zehn Kilo schwere Gerät, obwohl es eigentlich nur für 23 km/h ausgelegt ist. Auch die Reichweite überzeugt: Mit einer Akkuladung kann man 20 Kilometer weit fahren. VIENNA.at hat den Elektro-Scooter in Wien getestet.
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Der “Schweber” sieht aus wie ein Tretroller, die Füße sollte man allerdings lieber stillhalten. Aufsteigen, Gas geben und mit hoher Geschwindigkeit von A nach B kommen. Auf gar keinen Fall sollte man versuchen, mit den Füßen zu bremsen, entweder man nutzt den Hebel der Rekuperationsbremse vorne links (hierbei wird der Akku beim Bremsen geladen) oder die Bremse am Hinterrad, auf die man einfach einen Fuß setzt. Wer Probleme mit dem Gleichgewicht hat, verlässt sich besser voll und ganz auf die Vorderbremse.  Der Elektro-Scooter ist nicht als Verkehrsmittel, sondern als Spielzeug klassifiziert – unterschätzen sollte man ihn aber deswegen nicht. Bedenken sollte man allerdings, dass man mit dem Fahrzeug aufgrund der Klassifizierung weder am Radweg noch auf der Straße fahren darf, sondern am Gehsteig bleiben muss.

Technische Daten des Schwebers

Das Display zeigt Geschwindigkeit und Außentemperatur an.
Das Display zeigt Geschwindigkeit und Außentemperatur an. ©VIENNA.at

Der “Schweber” ist zusammenklappbar und kann so auf eine leicht transportable Größe von 93 x 13,5 x 28 cm gebracht werden. Auch der Lenker ist einklappbar. Für den Transport mag das nützlich sein, beim Fahren wird dadurch an Stabilität eingebüßt.

Vorderradantrieb bewegt das zehn Kilo schwere Fahrzeug mit Polyurethanreifen, auch beim Anfahren braucht man nicht Schwung holen oder mit den Füßen nachhelfen. Der Lithium-Polymer-Akku mit einer Kapazität von 5,8 Ah sorgt für eine Reichweite von bis zu 20 Kilometern. Die Ladezeit des Akkus beträgt in etwa drei Stunden, auch ein Ladegerät fürs Auto ist um 39 Euro erhältlich.

Das LCD-Display zeigt neben der aktuellen Geschwindigkeit auch den Ladestatus des Akkus, die Außentemperatur und den Kilometerstand an. Neben dem Display befinden sich am Lenker ein LED-Frontlicht, der Ein/Aus-Schalter, die Hupe und die Hebel für Bremse und “Gas”.

Diverses Zubehör ist erhältlich: Im Preis von 975 Euro ist eine Einkaufstasche in verschiedenen Designs mit ca. 12 l Transportvolumen bereits inkludiert, außerdem können ein Luftreifen für hinten (29 Euro) und eine Transporttasche mit Rollen (29 Euro) erworben werden.

Der E-Roller im Praxis-Test

Stoßdämpfer sorgen für ein angenehmes Fahrgefühl.
Stoßdämpfer sorgen für ein angenehmes Fahrgefühl. ©VIENNA.at

Folgende Vorteile des “Schwebers” nennt der Hersteller: Es mache Spaß, das Fahrzeug sei leicht und handlich und sei einfach zu fahren. Ja, es macht Spaß, mit einer leichten Daumenbewegung mehr als 20 km/h zu ermöglichen. Bei hohen Geschwindigkeiten ist jedoch erhöhte Aufmerksamkeit gefragt: Man ist zwar relativ wendig, muss aber enorm auf die Beschaffenheit des Bodens achtgeben. Am sichersten und besten fährt sich der “Schweber” auf geraden, asphaltierten Strecken. Schwierigkeiten bereitet Pflasterung mit großen Fugen. Der Radweg in der Operngasse in etwa erwies sich als ziemlich holperig, der Gehweg vor dem Parlament bei leichtem Regen als sehr rutschig. Die kleinen schmalen Reifen können auch beim Queren von Straßenbahnschienen Probleme bereiten, man bleibt stecken oder rutscht gar seitlich weg. Fahrer von Rennrädern wissen genau, was gemeint ist.

Beim Fahren ist es am besten, die Füße nebeneinander statt hintereinander zu stellen. Die Stellfläche ist zwar nicht besonders breit, aber so hat man eine bessere Stabilität. Verwendet man die Einkaufstasche, platziert man die Füße jeweils seitlich davon. Wer jedoch weitgehend auf die Vorderbremse verzichten möchte, kann den hinteren Fuß an/ über der Hinterradbremse platzieren. Auf längeren Strecken wird dies jedoch ungemütlich. Beim Bremsen sollte man generell das Gewicht nach hinten verlagern, auch bei Fahrten mit hoher Geschwindigkeit bietet sich das an.

Laut Hersteller schafft der “Schweber” 23 km/h, im Test zeigte das Display bis zu 28 km/h. Geschwindigkeiten und Haltbarkeit des Akkus richten sich natürlich auch nach dem Gewicht des Fahrers. Nach einer Testfahrt von 13,1 Kilometern zeigte der Akku, der eine Reichweite von 20 Kilometern hat, noch immer 80 Prozent an. Man kann den “Schweber” problemlos in den öffentlichen Verkehrsmitteln transportieren – zusammengeklappt oder in voller Größe. Fazit: Eine gute Ergänzung zu öffentlichen Verkehrsmitteln, als alleiniges Transportmittel auf Strecken über acht Kilometern von der Geschwindigkeit her zwar geeignet, von der Bequemlichkeit aber eher nicht. Das entspricht auch in etwa den Vorstellungen des Herstellers, der den “Schweber” als “Bestandteil einer sogenannten ‘Microreise” sieht, wobei unter diesem Begriff die Kette der Nutzung verschiedener Verkehrsmittel zur Bewältigung einer Distanz verstanden wird. “Der Wechsel von einem System zum nächsten ist immer ein Zeitverlust. Viele Verkehrsmittelwechsel in einer Microreise bedeuten viele Zeitverluste.” Diese soll man durch den “Schweber” ausgleichen und das kann man auch tatsächlich.
Mehr Infos zum Thema E-Mobility finden Sie in unserem Themen-Special.
(SVA)
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