Spricht man in Wien von der „Villa“ so ist meistens kein Luxus Wohnsitz am Stadtrand gemeint sondern vielmehr das bunte Haus mit der kleiner Bar an der linken Wienzeile. Das Lesben und Schwulenhaus gehört seit seiner Gründung zum Stadtbild Wiens und ist dabei nicht nur bei der üblicherweise angesprochenen Zielgruppe beliebt. So wird das Cafe-Restaurant „Willendorf“ wird mit seinem idyllischem Garten auch gerne von heterosexuellen Gästen besucht.
30 Jahre Lesben und Schwulenhaus
Nachdem das Haus1982 besetzt wurde folgten lange Verhandlungen mit der Stadt. Letztendlich wurde das Gebäude dem Verein Rosa Lila Tip für 30 Jahre zur Selbstverwaltung übergeben. Erst kürzlich wurde eine Verlängerung vereinbart, wie die Aktivisten am Donnerstag berichteten. Der entsprechende Baurechtsvertrag läuft nun bis 2045.
Neuer Name zum Jubiläum
Seit der Gründung hat sich an dem Haus nicht viel verändert. Das soll sich nun aber ändern. Zum 30. Jubiläum wird überlegt, den Namen zu erweitern. Die Villa sollte künftig türkis-rosa-lila Villa heißen, die neue Farbe steht dabei für Transgender-Personen, also für jene, die nicht nur eine, sondern mehrere Geschlechterrollen einnehmen. Die Probleme der Community haben sich hingegen in den vergangenen Jahren nicht groß geändert: “Die Fragen sind sehr ähnlich geblieben”, erzählte Aktivistin Chriz. Hauptthema ist nach wie vor das „Comming Out“.
Probleme haben sich nicht geändert
Laut den Beratern sind homosexuelle Jugendliche immer noch einem großen Druck ausgesetzt. Ähnliches gilt auch für homosexuelle Asylwerber, die in normalen Flüchtlingsunterkünften oder auch in kirchlichen Einrichtungen nicht die entsprechende Unterstützung bekämen. Betroffene werden in solchen Fällen in der Villa aufgenommen. Derzeit leben elf Personen im Lesben und Schwulenhaus Haus. Demnächst soll auch geprüft werden, ob das Villenobjekt barrierefrei gestaltet werden kann, was sich angesichts der alten Bausubstanz laut den Aktivisten schwierig gestaltet.
(APA)