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Das sagt die internationale Presse zur Bundespräsidentenwahl

Die internationalen Pressestimmen zur Bundespräsidentenwahl
Die internationalen Pressestimmen zur Bundespräsidentenwahl ©APA/Sujet
Mit einem Triumph der "Rechtspartei FPÖ" und einem Ergebnis abseits aller zuvor aufgestellten Prognosen titelten internationale Tageszeitungen und Nachrichtenportale ihre Meldungen zur gestern geschlagenen Bundespräsidentenwahl in Österreich.
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Auch das es sich weniger um eine Wahl von Persönlichkeiten, sondern vielmehr eine Abrechung mit dem etablierten politischen System gehandelt habe, sollte einer der zentralen Aufmacher bei mehrere Medien sein.

“Politico” (USA):

“Obwohl viele vom österreichischen Polit- und Medien-Establishment versuchten, das (Wahl)Ergebnis als Protest gegen die regierenden Eliten darzustellen, wird es im Ausland Erinnerungen an den langjährigen Flirt des Landes mit der rechtsgerichteten Politik wieder erwecken.(…) Die Partei hat Kapital geschlagen aus Ängsten davor, was der Zustrom von Flüchtlingen für das Land bedeutet. Österreich hat seit Beginn der Krise mehr Flüchtlinge pro Kopf aufgenommen als Deutschland. In dieser Hinsicht wird das Wahlergebnis auch eine Mahnung über die Kosten der Flüchtlingsaufnahme an ander EU-Länder sein. Hofers Erfolg unterstreicht auch die Macht der Anti-EU-Botschaft zu einer Zeit, in der Europa tief gespalten darüber ist, wie man eine Reihe von Herausforderungen angehen soll, von der weitverbreiteten wirtschaftlichen Stagnation über Griechenland bis zur Flüchtlingskrise.”

“Die Welt” (Berlin):

“Hofer ist in der FPÖ maßgeblich für das als fremdenfeindlich geltende Programm zuständig. (…) Trotz harter fremdenfeindlicher Linie gab es im Vergleich zu seinen Parteikollegen nie Aufregung um markige Sprüche. In der Partei gilt Hofer neben Generalsekretär Herbert Kickl als wichtiger Berater von Parteichef Heinz-Christian Strache.”

“La Repubblica” (Rom):

“Das Wahlergebnis des Kandidaten der populistischen Rechten, Norbert Hofer, ist ein Triumph, der die kühnsten Prognosen vor den Wahlen wegfegt. Die Regierung Faymann könnte bald ins Wanken geraten. Nach einem Wahlkampf, der vom Flüchtlingsthema dominiert war, steht die Partei der ‘Enkelkinder Haiders’ einen Schritt vor einem unglaublichen Ergebnis. Hofer hat in einem Monat beste Chancen, zum achten österreichischen Staatschef zu avancieren”.

“Zeit online” (Hamburg):

“Was eine reine Persönlichkeitswahl sein sollte, entwickelte sich so zu einer wütenden Abrechnung mit den beiden politischen Lagern, die das Geschehen in Österreich stets dominiert hatten. Sozialdemokraten und die konservative Volkspartei haben, obwohl ihre Unterstützung seit Jahren immer mehr erodierte, die gesamte Macht und alle Posten, die im Einflussbereich des Staates stehen, fein säuberlich untereinander aufgeteilt. Ein Staatsoberhaupt, das nicht aus den Reihen dieses Machtkartells stammt, war bis vor Kurzem in Wien unvorstellbar. (…) In den nächsten vier Wochen bis zur Stichwahl steht Österreich ein erbitterter Lagerwahlkampf bevor (…) Es wird eine spannende Auseinandersetzung von zwei an sich unvereinbaren und unversöhnlichen Gruppen: auf der einen Seite das grüne weltoffene Lager, auf der anderen Seite die Rechtspopulisten. Das wird die Öffentlichkeit in den Bann ziehen – aber parallel wird bei Sozialdemokraten und Volkspartei wohl bald ein Selbstzerfleischungsprozess einsetzen. Zu groß ist die Blamage, zu umstritten sind beide Parteichefs.”

“Mlada fronta Dnes” (Prag):

“Die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Österreich wurde zur Explosion, deren Opfer das etablierte politische System war (…) Die westliche Welle der Unzufriedenheit mit der Politik, die die Flüchtlingswelle beschleunigt hat, hat auch das scheinbar stabile Österreich erreicht (…) Österreich ist auch eine Bestätigung dessen, dass die traditionellen Parteien im freien Fall sind. Es ist ein weiteres Land, dessen Wähler die Politik der Mitte abgelehnt haben”.

“Corriere della Sera” (Mailand):

“Die extreme Rechte reitet in Österreich auf der Migrantenwelle. Das Ergebnis des ersten Wahlgangs der Präsidentschaftswahlen in Österreich droht die politischen Verhältnisse im Land zu ändern.”

>> Alle Infos zur Bundespräsidentenwahl 2016

(APA/Red.)

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