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Bis 2025 soll der Autoverkehrsanteil in Wien auf 20 Prozent reduziert werden

2025 sollen in Wien deutlich weniger Autos unterwegs sein als heute.
2025 sollen in Wien deutlich weniger Autos unterwegs sein als heute. ©APA (Symbolbild)
Der aktuelle Stadtentwicklungsplan in Wien (STEP 2015) sieht nicht nur die Schaffung von mehr Wohnraum, sondern auch eine Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs - also hauptsächlich Autofahrten - vor. Bis 2025 soll dieser von zuletzt 27 auf 20 Prozent gedrückt werden.

Vorgestellt wurden die Säulen des Stadtentwicklungsplans von Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) sowie seinen beiden Stellvertreterinnen Renate Brauner (SPÖ) und Maria Vassilakou (Grüne) am Rande einer Klausur, zu der sich die rot-grüne Regierung am Mittwoch im Rathaus zurückgezogen hat. Diskutiert wurden dort auch die Strategien für die Zukunft Wiens als wachsende Stadt, die noch im Laufe des Jahres in den neuen STEP gegossen werden sollen.

Weniger Autoverkehr in Wien

Um den Modal Split in Richtung Öffis, Fußgänger und Radfahrer zu verbessern, werde es Investitionen in entsprechende Infrastruktur brauchen, sagte Verkehrsstadträtin Vassilakou. Konkret schwebt ihr vor, den Öffi-Anteil von derzeit 39 auf 40 Prozent, den Radanteil von gut sechs auf zehn Prozent und den Fußgängeranteil von 28 auf 30 Prozent zu heben. Macht unterm Strich 80 Prozent – was im Umkehrschluss eine Senkung des Autoverkehrs auf 20 Prozent bedeutet.

Detailmaßnahmen, wie dies gelingen soll, stehen noch nicht fest. Außerdem ist noch offen, ob die U-Bahn-Linie U5 nun gebaut wird oder nicht. Vor allem die Finanzierungsfrage ist noch ungeklärt, da bisher der Bund beim U-Bahn-Ausbau die Hälfte der Kosten übernommen hat. Derzeit liefen entsprechende Gespräche, so Vassilakou, die auch die Wichtigkeit des S-Bahn- und Bim-Ausbaus betonte. Eine Entscheidung über die U5 soll es bald geben.

Stadtentwicklungsplan vorgestellt

Abgesehen von der Mobilität legt der STEP 2015 den Fokus auf Wohnbau – Stichwort Leistbarkeit. Bis 2025 sollen Flächen für 120.000 neue Wohnungen gesichert werden. Wobei es allein im bereits verbauten Gebiet Potenzial für 50.000 Einheiten gebe – etwa durch Zubauten, Dachgeschoße oder Aufstockungen.

Zudem will die Stadt ihren 50-prozentigen Grünanteil erhalten. Ein Fachkonzept, das als Handlungsanleitung dienen wird, wurde beauftragt. Außerdem sollen Erholungsräume künftig besser miteinander verbunden werden.

Reaktion der Opposition

Es sei wenig überraschend, dass “die Hetze gegen Autofahrer” fortgesetzt werde, so ÖVP-Chef Manfred Juraczka. Er zeigte sich enttäuscht, dass es keine gemeinsame Willenserklärung zum Bau der U5 gibt.

FPÖ-Verkehrssprecher Toni Mahdalik prophezeite via Aussendung, dass ein Autoverkehrsanteil von 20 Prozent schon deshalb unrealistisch sei, “weil etwa bei den Stationen der U2-Verlängerung in die Seestadt Aspern kein einziger Parkplatz zur Verfügung steht und die täglich 40.000 Einpendler aus dem Marchfeld nicht auf die Öffis umsteigen können”. In Sachen Hebung der Fußgänger zeigte er sich indes optimistisch: Schließlich zwängen U-Bahn-Störungen die Fahrgäste regelmäßig zum Marschieren. (APA)

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