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Bim-Fahrer in Wien-Liesing von Jugendlichem mit Schlagstock attackiert

Ein Straßenbahnfahrer wurde Opfer einer Schlagstock-Attacke
Ein Straßenbahnfahrer wurde Opfer einer Schlagstock-Attacke ©Wiener Linien/Johannes Zinner (Sujet)
Erneut wurde ein Straßenbahnfahrer der Wiener Linien Opfer eines gewalttätigen Übergriffs. Am Dienstagabend wurde der 38-Jährige in Wien-Liesing aus heiterem Himmel von einem jungen Mann mit einem Schlagstock angegriffen und verletzt. VIENNA.AT hat bei den Wiener Linien bezüglich der Häufung solcher Vorfälle nachgefragt.
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Am Dienstag kurz nach 18:30 Uhr hielt ein 38-jähriger Straßenbahnfahrer mit einer Garnitur der Linie 60 für einige Minuten in der Endstation in der Schillerpromenade in Wien-Liesing.

Fahrer bemerkte in Endstation Jugendlichen

Wie Wiener Linien-Pressesprecher Daniel Amann auf Anfrage von VIENNA.AT erläuterte, hatte der Fahrer in der Station in Rodaun wie üblich seinen Rundgang um die Straßenbahn gemacht. Dabei sei ihm ein junger Mann in Begleitung eines Freundes aufgefallen, der dort wartete.

Schlagstock-Attacke auf Fahrer in Rodaun

Kurz bevor der Fahrer wieder losfahren wollte, sprang plötzlich der junge Mann vorne beim Fahrersitz in die Straßenbahn. Der Jugendliche näherte sich dem 38-Jährigen unvermittelt von hinten, beschimpfte den Fahrer und schlug mehrmals mit einem Schlagstock auf ihn ein.

Dabei erlitt das Opfer Platzwunden am Kopf sowie Prellungen am Unterarm, da er eine Hand schützend vor den Kopf hielt. Der Freund des Täters stand unbeteiligt daneben. Ein Fahrgast versuchte laut Amann, dem Fahrer zur Hilfe zu eilen.

Täter flüchtete nach Vorfall in Liesing

Der Fahrer versuchte noch die Tür der Straßenbahn zu schließen, damit der Täter nicht weglaufen konnte, doch die Türe ging wieder auf, worauf der Jugendliche mit einem weiteren Unbekannten sofort die Flucht ergriff.  Eine Sofortfahndung der Polizei nach den mutmaßlichen Tätern verlief ohne Erfolg.

Der Fahrer habe bereits in häusliche Pflege entlassen werden können – “es geht ihm den Umständen entsprechend”, so Amann. Wie in solchen Fällen üblich, sei das “Krisenteam” der Wiener Linien in Form des “Soziousdienstes” herangezogen worden, um den Fahrer zu unterstützen: “Das ist ein 24-Stunden-Bereitschafts-Service aus 20 Mitarbeitern, die mit dem Betroffenen über das Vorgefallene sprechen. Man versucht, ihn abzufangen und Hilfe beim Verarbeiten zu geben.”

“Feig und grundlos”

Amann zufolge handelte es sich um eine “feige und grundlose” Attacke, es sei nicht nachvollziehbar, was den Jugendlichen dazu getrieben habe. Darauf, dass sich Vorfälle wie diese in letzter Zeit bedauerlicherweise häufen, habe man seitens der Wiener Linien nach Angaben von Amann bereits reagiert.

Hilfe für die Mitarbeiter der Wiener Linien

Spezielle Deeskalationstrainings wären bei Stationswarten seit 2006, bei Kontrolloren seit 2008 und bei Fahrern seit 2010 bereits ein teil der Ausbildung, so der Sprecher. Alle drei Jahre gäbe es zudem Nachschulungen im ausmaß von zwei Mal einem halben Tag. Dort lerne man, wie man sich in schwierigen Situationen kalmierend und deeskaliernd verhalte.

Zudem würden jährlich 20 neue ULFs, also Niederflurstraßenbahnen eingeführt, in denen der Fahrer durch einen abgetrennten Bereich und Videoüberwachung besser geschützt sei, wie Amann erläutert.

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