Weiteres Ungemach könnte der Bank in der Insolvenzcausa Refco blühen, schreibt wiederum Die Presse”. Im Refco-Verfahren gebe es nämlich Überlegungen, die BAWAG zum Gläubiger zweiter Klasse zu machen.
In den USA verlangten Refco-Gläubiger laut dem Branchendienst Debtwire” nämlich vehement, die BAWAG-Forderungen an Refco wegen der unklaren Rolle der österreichischen Gewerkschaftsbank im Refco- Skandal nachrangig zu stellen.
Dies würde bedeuten, dass die BAWAG im Refco-Insolvenzverfahren für ihre Forderungen erst Geld sieht, wenn alle anderen Gläubiger befriedigt sind.
Die BAWAG hat im Refco-Konkurs nach Eigenangaben 392 Millionen Euro Forderungen angemeldet. Darunter auch den 350-Millionen-Euro- Kredit, den die Gewerkschaftsbank im vergangenen Oktober knapp vor der Refco-Pleite unter aufklärungswürdigen Umständen an einem Wochenende an Phillip Bennet, den damaligen Chef des Brokerhauses, überwiesen hat. Debtwire” gibt die BAWAG-Forderung einschließlich des Refco-Kredits allerdings mit nur 234 Millionen Dollar an.
Ohne Nachrangigkeit stünden die Chancen der BAWAG, zu einem Teil ihres Geldes zu kommen, offenbar nicht so schlecht: Laut US-Angaben bieten Hedge-Fonds Refco-Gläubigern für die Übernahme der Forderungen derzeit bis zu 50 Prozent des Wertes an.