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Bauernbund will gegen "Chlorhendln" mobilisieren

Bauernbund startet Wahlkampf in Wien
Bauernbund startet Wahlkampf in Wien ©APA
Am Donnerstagvormittag ist auch der Bauernbund in den EU-Wahlkampf eingestiegen. Als Spitzenkandidatin kämpft Elisabeth Köstinger um die Stimmen der Österreicher.
Die Kandidaten der EU-Wahl
Differenzen vor EU-Wahl

Der Bauernbund ist am Donnerstagvormittag offiziell in den EU-Wahlkampf eingestiegen. Die ÖVP-Teilorganisation präsentierte ihre eigene Spitzenkandidatin Elisabeth Köstinger, die bereits seit 2009 Erfahrung als Europaparlamentarierin hat, flankiert von Parteikollegen Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter und Bauernbund-Präsident Jakob Auer. Ziel sind 50.000 Vorzugsstimmen, ein Direktmandat.

Bauernbund startet Wahlkampf in Wien

Für den bäuerlichen Wahlkampfstart ausgewählt wurde ein Badeschiff am Wiener Donaukanal – nicht um baden zu gehen, sondern um “Unterstützer ins Boot zu holen, es ist noch nicht voll”, wie es Rupprechter, Chef des Köstinger-Unterstützungskomittes sagte. Zu den Köstinger-Unterstützern gehören etwa auch die Parteikollegen Ex-EU-Kommissar Franz Fischler und Ex-Kanzler, RWE-Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Schüssel.

“ÖVP ankreuzen und Köstinger reinschreiben”, so das Bauernbund-Credo. Für die 50.000 Vorzugsstimmen und das Direktmandat seien rund fünf Prozent der Stimmen notwendig, die auf die ÖVP entfallen würden, rechnete Auer vor. Köstinger stehe nicht nur für den Ländlichen Raum – man wolle auch die junge Generation mit ihr als Spitzenkandidatin ansprechen und die Frauen, so Auer, der sagte, Köstinger sei “nicht nur optisch herzeigbar”. Sie verstehe ihr Geschäft und es sei eine Ehre für den Bauernbund, die Listenzweite der ÖVP zu stellen.

Köstinger ist Bauernbund – Spitzenkandidatin

Die Kärntnerin Köstinger, Bauernbund-Vizepräsidentin und bereits des öfteren als ÖVP-Zukunftsaktie gehandelt, will für eine “nachvollziehbare Produktion” stehen – sie wolle gegen eine reine Agrarindustrie auftreten. Sie sei die Stimme für den ländlichen Raum, den bäuerlichen Familienbetrieb.

Köstinger, bisher im Agrar- und Handelsausschuss im EU-Parlament, will “weder Gentechnik, noch Hormone, Klone, Chlorhendl oder reine Agrarindustrie auf europäischen Tellern”. Das sogenannte Chlorhendl war wegen der Verhandlungen zum Freihandelsabkommen TTIP seitens der EU mit den USA aufs Tapet gekommen. Mit zwei “Petitionen” auf ihrer neuen Homepage – eine zum Nein zur Gentechnik auf heimischen Feldern, und eine gegen ungebremsten Freihandel – startet sie nun in den Wahlkampf. Bei diesen beiden Themen handle es sich um ihre “Kernthemen”.

“Es geht darum: Wollen wir bäuerliche Landwirtschaft in Europa erhalten oder Industrialisierung beugen? Es braucht Einsatz dafür, zu welchen Standard Produkte nach Europa importiert werden können”, sagte Köstinger vor Journalisten. Und diesen Einsatz werde sie leisten.

EU-Wahl 2014

Auch Köstinger, die von einem “generellen Problem” geringer Wahlbeteiligung sprach – sie wolle einen Beitrag dagegen leisten – sprach sich wie kürzlich Rupprechter für einen “Beitrag des österreichischen Lebensmittelhandels” für die heimischen Bauern bzw. deren Produkte aus. Zu den Kosten ihres Vorzugsstimmenwahlkampfs wollte sie sich nicht äußern – er sei günstig und baue auf persönliche Kontakte sowie Internetaktivitäten und deren Multiplikatoren auf.

Zu den Arbeiten an einer neuen Ausformung des ÖVP-Programms sagte die EU-Parlamentarierin, es müssten gesellschaftspolitische Änderungen berücksichtigt werden, ohne Wurzeln zu vergessen. Zum Adoptionsrecht für Homosexuelle sagte sie, es gebe Widerstand in der Bevölkerung. Festlegen wollte sie sich nicht auf eine persönliche Meinung: Man sei in einem Diskussionsprozess.

Alles Updates und Nachrichten rund um die Europawahl 2014 gibt es hier.

(APA)

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