Den Gaza-Konflikt nannte der in Argentinien geborene Israeli Barenboim inakzeptabel und asymmetrisch. Das israelische Militär bezeichnete er als “Besatzer”, die Palästinenser als “Besetzte”. Barenboim war zur Vorstellung eines nach ihm benannten Festivals im berühmten Teatro Colon nach Buenos Aires gereist. Dort wird auch das arabisch-israelische West Eastern Divan Orchestra spielen, das er und der inzwischen gestorbene amerikanisch-palästinensische Literaturwissenschaftler Edward Said 1999 gegründet hatten.
Der Dirigent betonte in der argentinischen Hauptstadt, dass die Musik Teil der Gesellschaft sein müsse: “Sie lebt nicht in einem Elfenbeinturm.” Barenboim, der auch einen palästinensischen Pass hat, ist Generalmusikdirektor der Staatsoper Unter den Linden in Berlin.