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Attentäter von Istanbul weiter auf der Flucht

Passanten legen unweit des Tatorts Blumen nieder. Der Täter ist derweil weiterhin auf der Flucht.
Passanten legen unweit des Tatorts Blumen nieder. Der Täter ist derweil weiterhin auf der Flucht. ©AFP PHOTO / YASIN AKGUL
Nach dem Terrorangriff auf eine Silvesterparty in einem Club in Istanbul mit mindestens 39 Toten geht die Suche nach dem oder den Tätern weiter. Zu dem Attentat in der Silvesternacht bekannte sich bisher niemand. Ministerpräsident Binali Yildirim verwies lediglich auf eine intensive und koordinierte Fahndung der Sicherheitsbehörden.

Sie arbeiteten mit Hochdruck daran, die Identität des Täters festzustellen. Es könne sein, dass der Angreifer seine Waffe im Club gelassen und sich im Tumult unter die Flüchtenden gemischt habe. Mindestens ein bewaffneter Angreifer war am Sonntagmorgen kurz nach Anbruch des neuen Jahres in den exklusiven Club am Bosporusufer eingedrungen und hatte minutenlang wahllos auf Hunderte von Feiernden geschossen. Bis Sonntagabend waren noch nicht alle Opfer identifiziert. Unter den Toten sind auch zahlreiche Ausländer. Nach Regierungsangaben wurden zudem 65 Menschen verletzt.

Viele Ausländer unter den Toten

Ob auch Österreicher unter den Opfern sind, ist nicht bekannt. Bisher gebe es keine Hinweise dafür, teilte der Sprecher des Außenministeriums, Thomas Schnöll, am Sonntag der APA mit.

Bei den Toten handelt es sich um 25 Männer und 14 Frauen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Elf der identifizierten Todesopfer waren demnach türkische Staatsangehörige, ein weiterer habe zusätzlich die belgische Staatsangehörigkeit gehabt. Alle anderen waren demnach Ausländer verschiedener Nationalitäten. Als Herkunftsländer nannte Anadolu Saudi-Arabien (7), Libanon und den Irak (je 3), Tunesien, Marokko, Indien, Jordanien (je 2), Kuwait, Kanada, Israel, Syrien, Russland (je 1).

Erdogan gibt sich entschlossen

Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan kündigte an, weiter entschlossen gegen den Terrorismus zu kämpfen. Die Türkei werde alles tun, um “die Sicherheit und den Frieden ihrer Bürger zu gewährleisten”. International wurde die Bluttat scharf verurteilt. Bereits 2016 hatte die Türkei eine ganze Reihe verheerender Anschläge erlebt.

Die Tatsache, dass der Angriff einem mondänen Club galt, in dem auch Ausländer verkehren, werteten Beobachter in der Türkei als Hinweis auf einen möglichen islamistischen Hintergrund. Nach dem türkischen Einmarsch im August in Syrien hatte der Anführer der Terrormiliz “Islamischer Staat” (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, im November zu Anschlägen in der Türkei aufgerufen.

Festnahmen in Ankara

Der Zeitung “Hürriyet” zufolge waren am Silvestertag acht Kämpfer der Terrormiliz IS in Ankara festgenommen worden, die einen Anschlag in der Nacht geplant haben sollen. Türkische Truppen sind derzeit in Nordsyrien in heftige Gefechte mit dem IS verwickelt.

(APA/dpa)

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