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Athener Regierung will NGO-Hilfe bei Lagerräumung in Idomeni

Griechenland bitet NGOs um Hilfe
Griechenland bitet NGOs um Hilfe
Die griechische Regierung hat die Hilfsorganisationen im improvisierten Flüchtlingslager von Idomeni aufgerufen, bei der Leerung des Lagers bis Ende Mai zu helfen. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die 10.000 Flüchtlinge freiwillig aus dem Lager an der Grenze zu Mazedonien in staatlich organisierte Lager zögen.


Wenn Idomeni nicht gewaltsam geräumt werden solle, müssten auch die Hilfsorganisationen zur Umsiedlung aufrufen, erklärte der griechische Minister für Migration, Ioannis Mouzalas, der Athener Tageszeitung “Kathimerini” vom Donnerstag zufolge.

Seit fast sieben Wochen halten Flüchtlinge bei Idomeni den für die griechische Wirtschaft wichtigen Bahnübergang nach Mazedonien besetzt. Bewohner des Dorfes beschweren sich zunehmend über die Probleme, die durch das improvisierte Flüchtlingslager entstünden.

Dem Bericht zufolge erwartet Mouzalas, dass 40.000 Flüchtlinge und Migranten für einen längeren Zeitraum in Griechenland bleiben werden. Wegen der Schließung der mazedonischen Grenze stecken mehr als 54.000 Menschen im Land fest. Die meisten wollen weiter nach Mittel- und Nordeuropa, viele geben Deutschland als Ziel an.

Nach der Schließung der Balkanroute und dem am 20. März in Kraft getretenen EU-Abkommen mit der Türkei über eine Rücknahme illegaler Einwanderer ist der Flüchtlingszustrom aus der Türkei nach Griechenland abgeebbt. Binnen 24 Stunden kamen bis Donnerstagmorgen nur 87 Migranten an. Das teilte der Stab für die Flüchtlingskrise in Athen mit. Am Vortag waren es 55 gewesen.

Im April waren insgesamt 3.469 Menschen angekommen. Bisher sind knapp 400 Menschen in die Türkei zurückgeschickt worden.

Insgesamt hat Griechenland seit Jahresbeginn auf Grundlage bilateraler Absprachen 6.427 Menschen in die Türkei und in andere Länder ausgewiesen. Gut 900 davon wurden auf Basis eines bilateralen Abkommens zwischen Athen und Ankara von der Türkei zurückgenommen.

Die anderen Menschen wurden auf freiwilliger Grundlage und im Rahmen der Rückführungsprogramme der Internationalen Organisation für Migration (IOM) in ihre Heimatländer zurückgeschickt, wie das Bürgerschutzministerium am Donnerstag in Athen mitteilte.

Allein im April wurden 1.694 Menschen ausgewiesen. Die meisten davon stammten aus Albanien (852) Pakistan (157) und Marokko (107). Dutzende Migranten seien nach Algerien, Bangladesch, Tunesien und dem Iran abgeschoben worden, hieß es aus dem Ministerium weiter. 

Griechenland und die Türkei hatten vor 14 Jahren ein bilaterales Rückführungsabkommen unterzeichnet. Die Regierungschefs beider Staaten, Alexis Tsipras und Ahmet Davutoglu, hatten das Abkommen bei ihrem jüngsten Treffen Anfang März in Izmir neu belebt.

Diese Ausweisungen finden unabhängig von den Rückführungen von Migranten und Flüchtlingen im Rahmen des EU-Türkei-Flüchtlingspaktes statt. Im Rahmen dieses Paktes sind bisher knapp 400 Menschen in die Türkei zurückgeschickt worden.

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