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Asyl: Traiskirchen-Mitarbeiter kritisieren Bürgermeister Babler

Falschinformationen und "unsensible Sprachwahl" Traiskirchenmitarbeiter kritisieren Bürgermeister
Falschinformationen und "unsensible Sprachwahl" Traiskirchenmitarbeiter kritisieren Bürgermeister ©APA
Die Mitarbeiter des Erstaufnahmezentrums in Traiskirchen haben sich am Dienstag mit einem Brief an den örtlichen Gemeinderat gewandt. In dem Schreiben kritisieren sie unter anderem die "unsensible Sprachwahl" und Falschinfos von Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ). Diese würde die bereits angespannte Situation nur unnötig verschärfen.
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Die Betreuung von Asylwerbern in der Betreuungsstelle des Bundes erfolgt durch den privaten Betreiber ORS Service GmbH. Unterzeichnet ist der Brief von den Mitarbeitern im Bereich der Grundversorgung im Bundesministerium für Inneres. Sie halten grundsätzlich fest, dass die Herausforderungen vor Ort nur durch “kooperative, sachliche und gemeinsame Herangehensweise” aller Beteiligten gelöst werden können. Ein besonderes Maß an Verantwortung würden dabei die Stadt Traiskirchen und Bürgermeister Babler tragen.

Überzogene Formulierung

Weiters bedauern die Mitarbeiter, dass der neue Bürgermeister das Prinzip des kooperativen und lösungsorientierten Zusammenwirkens “über Bord geworfen” habe. Formulierungen wie “Massenlager” oder “explosiv” seien “unverantwortlich überzogen,” heißt es. Durch diese Emotionalisierung und “unsensible Sprachwahl” trage Babler weiter zur Polarisierung der Debatte bei. Auch würde der Bürgermeister ein falsches Bild von Asylwerbern und der Betreuung transportieren.

Kritik an Babler

“Leider zeigt sich der Stil des neuen Bürgermeisters nicht nur in unsachlichen medialen Äußerungen, sondern auch oft im mangelnden Mindestmaß an zwischenmenschlichen Umgangsformen und Respekt”, lautet die weitere Kritik. Sachliche Kritik, die zu Verbesserungen und Lösungen führt, sei hingegen immer willkommen.

Babler wies Kritik zurück

Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler (SPÖ) hat am Dienstag die von Mitarbeitern des örtlichen Erstaufnahmezentrums in einem Brief an den Gemeinderat geübte Kritik hinsichtlich seiner “unsensiblen Sprachwahl” und Falschinfos zurückgewiesen. Von dem Schreiben habe er über die Medien erfahren, sagte Babler.

Bis zum frühen Dienstagnachmittag war der Brief laut dem Bürgermeister allerdings noch nicht eingelangt. Vielleicht handle es sich um einen Faschingsscherz, meinte er.

“Massenlager” im Flüchtlingslager Traiskirchen

“Ich bin dafür, dass man Flüchtlinge gut unterbringt und gut betreut”, versicherte Babler. “Wenn ich das Wort ‘Massenlager’ in den Mund nehme, dann deswegen, weil es in Traiskirchen existiert und es eine Schande für die Republik ist. So geht man nicht mit Menschen auf der Flucht um.”

Die Betreuung von Asylwerbern in der Betreuungsstelle des Bundes erfolgt durch den privaten Betreiber ORS Service GmbH. Unterzeichnet wurde der Brief von den Mitarbeitern im Bereich der Grundversorgung im Innenministerium.

(apa/red)

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