Das Innenministerium sei angehalten, einen solchen Plan vorzulegen, so Landau in einer Aussendung.
Asylwerber sollen arbeiten dürfen
Wichtig sei außerdem, Asylwerbern den Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. “So könnten sich viele Menschen selbst versorgen und wären nicht mehr auf die Grundversorgung angewiesen”, meinte der Caritas-Präsident. Notwendig seien aber auch ausreichende staatliche Finanzmittel, um zusätzliche Plätze zu schaffen und Qualitätsstandards zu halten.
Nötig wäre aus Caritas-Sicht außerdem die Übernahme der Kosten für bauliche Adaptierungen von bestehenden Immobilien, um diese überhaupt als Grundversorgungsquartiere zur Verfügung stellen zu können. “Wir sehen uns außerstande, diese Umbauten aus Spendenmitteln zu finanzieren”, so Landau.
3.100 Caritas-Grundversorgungsplätze
Die Caritas stellt laut Landaus Angaben derzeit österreichweit mehr als 3.100 Grundversorgungsplätze zur Verfügung. Darüber hinaus betreue man fast 8.000 Asylwerber in anderen Quartieren. In beiden Formen zusammen seien das um 3.000 mehr als noch im vergangenen Sommer. Die Caritas Österreich sei damit heute die größte Trägerin der Grundversorgung im Bereich der NGOs.
Skeptisch äußerte sich Landau zum kürzlich vom Innenministerium vorgelegte Konzept zur Neuordnung der Grundversorgung mit Verteilungsquartieren in den Bundesländern. “Wenn hier ein Automatismus ohne zusätzliche Bürokratie entsteht, ist das zu begrüßen. Aber auf den ersten Blick wird dadurch das aktuelle Platzproblem nur verschoben, ist doch nicht erkennbar, weshalb sich durch diesen Automatismus zusätzliche Plätze schaffen sollen”, so der Caritas Präsident.
Unterbringungsproblem durch Gemeinden lösen
Das Unterbringungsproblem am Ende dieser Verfahrenskette könne nur in Zusammenarbeit mit den Gemeinden gelöst werden. “Darüber hinaus braucht es auch eine bessere Finanzierung und einheitliche Qualitätsstandards in der Unterbringung und Betreuung im Sinne jener Menschen, die alles verloren haben”, betonte Landau.
(apa/red)