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Arthur & Claire - Trailer und Kritik zum Film

Als Stefan Zweig in "Vor der Morgenröte" war er beim Europäischen Filmpreis in der Hauptdarsteller-Sparte nominiert, ebenso bei den österreichischen Filmpreisen für die Hauptrolle "Wilde Maus", seinem Regiedebüt, das mit 264.742 Besuchern der erfolgreichste österreichische Spielfilm 2017 war. Mit "Arthur & Claire" startet Josef Hader nun den nächsten Anlauf auf Preiswürden.

“Ich komme jetzt in das Rollenfach der älteren, schwerkranken Herren”, hatte Josef Hader in Andreas Ungerböcks vor wenigen Monaten erschienener Monografie seine neue Rolle angekündigt.

Arthur & Claire – Die Handlung

Arthur ist ein krebskranker Anfangfünfziger, der den Besuch einer Sterbeklinik der Perspektive des langsamen, qualvollen Erstickens vorzieht. Statt für die Schweiz, hat er sich für die Niederlande entscheiden, da ihm ein befreundeter Arzt (Rainer Bock) in Amsterdam beim finalen Akt zur Seite stehen kann. Im Hotel wird er beim Schreiben seines Abschiedsbriefes jedoch von lauter Musik aus dem Nachbarzimmer gestört: Dort, so ergibt seine Nachschau, ist soeben die junge Holländerin Claire (Hannah Hoekstra) dabei sich umzubringen. Eine irre Nacht beginnt, in der die beiden durch alle Höhen und Tiefen gehen.

Der Deutsch-Portugiese Miguel Alexandre (Jahrgang 1968) hat gemeinsam mit Hader das im Februar 2016 an der Freien Bühne Wieden uraufgeführte Stück von Stefan Vögel zu einem Drehbuch umgearbeitet und bei der Verfilmung Regie geführt. Das als Kammerspiel um zwei Lebensmüde angelegte Stück erhält so einerseits die Dimension eines nächtlichen Amsterdamer Stadtporträts unter besonderen Vorzeichen, anderseits birgt die tragikomische Ausgangssituation, dass ein Selbstmordkandidat den anderen von seinem Entschluss abbringen will, viel Stoff für schwarzen Humor und bittere Pointen. Josef Hader lässt sich seine Chancen nicht entgehen.

Arthur & Claire – Die Kritik

Es gibt wohl wenige Schauspieler, die eine Figur in einer existenziellen Situation derart aufwandlos und trocken hinstellen wie Josef Hader. Die ersten 20 Minuten sind von unglaublicher Intensität. Auch die Wahl der im Vorjahr bei der Berlinale als “Shooting Star” präsentierten jungen Niederländerin Hannah Hoekstra ist eine glückliche, sie ist ein zunächst bockiger, schnippischer, eigenwilliger Widerpart, der sich keinesfalls von einem älteren Mann “retten” lassen möchte.

Dass “Arthur & Claire” nach dem atemlosen Beginn in ruhigeres Fahrwasser einbiegt, liegt weniger an den beiden Protagonisten, sondern an einem konventionellen Handlungsverlauf, der ohne große Volten und Überraschungen das Erwartbare einlöst. Das ist dann letztlich leider etwas enttäuschend angesichts eines Themas, in dem es buchstäblich um die letzten Dinge geht, um alles oder nichts. Da hätte man sich angesichts des Todes mehr Risiko gewünscht. Da hätte “Arthur & Claire” ein Schuss mehr “Bonnie & Clyde” gut getan.

>> Alle Filmstartzeiten zu “Arthur & Claire”

(APA)

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