Laut dem Schreiben wurde sämtlichen Kunden “eine Schnittstelle zur pseudonymisierten Patientendatenlieferung an das Marktforschungsunternehmen IMS Health” installiert – und das ohne jegliches Wissen der Ordinationsinhaber. Zwar versichert Innomed, dass aus dem jeweiligen System des Arztes keine Daten “in welcher Form auch immer” weitergeleitet worden seien und dass die betreffende Schnittstelle nicht aktiviert worden sei. Der Wiener Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres traut dieser Versicherung aber nicht so ganz.
Bemerkenswert ist für ihn jedenfalls der Umstand, dass von der Innomed bestätigt wurde, ohne Wissen des Arztes Schnittstellen installiert zu haben, die die technischen Voraussetzungen für das Absaugen von Patientendaten – in welcher Form und an wen auch immer – bildeten. “Wenn man bedenkt, dass der Marktanteil der Compugroup 50 Prozent beträgt und Innomed Teil der Compugroup ist, kann man ermessen, welche Bedeutung dieses Zugeständnis von Innomed hat”, sagte Szekeres in einer Aussendung.
Szekeres gibt auch zu bedenken, dass Compugroup eine Schlüsselrolle bei der Programmierung der Elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) spiele. Daher müsse man auch die bei ELGA beteiligten Firmen “gewissenhaft prüfen und hinsichtlich des Datenschutzes gründlich aussuchen”.