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Ärztemangel an Wiener Universitätskliniken: Erste Reaktionen

Ärztemangel an Wiener Universitätskliniken: Erste Reaktionen
Ärztemangel an Wiener Universitätskliniken: Erste Reaktionen ©APA/HERBERT PFARRHOFER
An den Universitätskliniken in Wien führt eine neue Vereinbarung über die Ärzte-Dienstzeiten zu Engpässen. Das kann längere Wartezeiten und geringere Behandlungskapazitäten an Österreichs Spitzenklinik bedeuten. Nun gab es dazu erste Reaktionen.
Zahlen und Fakten
Aufregung in Wien

Die Diskussion über Ärztemangel an den Wiener Universitätsklinikenführten am Donnerstag auch zu einer Stellungnahme von politischer Seite. “Es kann nicht sein, dass die Politik und Rektorate das geltende Arbeitszeitgesetz in Krankenanstalten ignorieren. Damit verbundene Personalengpässe waren vorauszusehen und kommen nicht überraschend”, kritisierte Kurt Grünewald, Gesundheitssprecher der Grünen.

Grünewald: Engpässe vorhersehbar

Grünewald sieht vor allem das Wissenschaftsministerium in der Pflicht, wie er in einer Aussendung erklärte: “Dass die reguläre Arbeitszeit klinisch tätiger Ärzte weitestgehend durch die den Ländern übertragene Krankenversorgung okkupiert ist und Forschung wie Lehre immer mehr in die Freizeit verlagert werden muss, ist auch dem Ministerium bekannt. Einzelne Feuerwehraktionen und kurzfristiges Stopfen einiger Budgetlöcher haben meist nur kosmetischen Charakter.”

Die Errichtung der medizinischen Fakultät in Linz werde die Problematik nicht entschärfen, es seien ein Stillstand oder Einbrüche im Bereich der Krankenversorgung abzusehen. Der Gesundheitssprecher der Grünen: “Erneuerungen teurer Einrichtungen stehen an, die Nachbesetzung von Stellen wird verzögert, Berufungen von international renommierten Experten werden immer schwieriger und dem wissenschaftlichen Nachwuchs werden zu wenig Perspektiven geboten.”

Universitätskliniken – Ministerium fordert Mittel zu erhöhen

Das Wissenschaftsministerium verwies in einer Aussendung auf die gestiegenen finanziellen Mitteln für die MedUni Wien. Für die aktuelle Leistungsvereinbarungsperiode (2013 – 2015) stellt das Ministerium der Med-Uni Wien rund 950 Millionen Euro zur Verfügung”. An der Medizinischen Universität Wien und dem AKH würden – wie auch das vor kurzem erschienene “Times Higher Education Ranking” zeige – Lehre und Forschung auf höchstem Niveau betrieben. Dem sei mit dem Budget Rechnung getragen worden. Das Ressort in einer Aussendung zu den 950 Millionen Euro an Aufwendungen: “Das entspricht einer Steigerung von 128 Millionen Euro und einer überdurchschnittlichen Budgetsteigerung von 15,6 Prozent im Vergleich zur Vorperiode (der Durchschnitt der 21 Unis beträgt 13,1 Prozent Budgetsteigerung).”

Die derzeitigen Diskussionen seien an der MedUni Wien selbst zu führen: “Die Betriebsvereinbarung, deren Grundsätze beispielsweise auch vom Wiener Ärztekammerpräsidenten und ehemaligen Betriebsrat Thomas Szekeres befürwortet werden, wurde zwischen dem Rektorat und dem Betriebsrat ausverhandelt und wird folglich auch von diesen beiden Partnern verantwortet.”

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(Red./APA)

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