Cradle Of Filth, die britischen Black-Metal-Gothic-Rocker haben beim Nova Rock ausgerechnet am Samstagnachmittag gespielt, als die Temperaturen außerhalb des Schattens auf 35 Grad kletterte. Man würde in der Sonne ja eigentlich zu Staub zerfallen, meinte Sänger Dani Filth alias Daniel Lloyd Davey. “Aber wir tragen darum spezielles Make-up”, betonte der Schreihals. Weniger an Getöse interessiertes Publikum verzog sich während des Auftritts in ein kleines Swimmingpool in die Nova-Rock-Oase zwischen der “Red Stage” und der “Blue Stage” zurück.
Zweiter Tag mit jede Menge Rock eröffnet
Es war heiß am zweiten Tag des Festivals, als The 69 Eyes das Programm eröffneten. Die Finnen bedienten zwar jede Menge Rock-Klischees, passten mit stampfenden Sleaze- und Garagenhymnen wie “D’You Wanna Rock” aber recht gut zu einem Open Air dieser Ausprägung. Die Fans schienen zufrieden. Die nachfolgende Band Amaranthe kam gleich mit zwei Sängern und einer Sängerin, musste zeitweise aber trotzdem ohne Gesang auskommen – weil die Mikros wiederholt ausfielen. Die gebotene Mischung aus Songcontest tauglichem Euro-Dance und Death Metal der schwedisch-dänischen Formation scheuchte sensible Ohren in die Zelte zurück.
Cradle Of Filth gaben sich dann zwar düster, probierten sich allerdings auch als Scherzkekse: Es sei kein Wunder, dass es so heiß sei, rief Dani Filth, “wir sind ja in Australien”. So mancher lachte über die musikalische Darbietung, eine Death-Metal-Oper mit Brüll-und-Kreisch-Stimme, Keyboards und geschredderten Gitarrensoli, mehr als über solche Witze. Andere würdigten das Gebotene mit Headbangen. Platz vor der Bühne war ja noch genug für körperliche Betätigungen.
Hitze-Erschöpfungen am Nova Rock 2013
Sonnenbrand-Opfer, und diese waren zahlreich vertreten, statteten derweilen aber lieber einen Besuch in einem der Sanitäter-Zelte ab. “Bisher haben wir 1.460 Behandlungen durchgeführt und 55 Personen ins Krankenhaus gebracht”, so Thomas Horvath, Sprecher des Roten Kreuzes zur APA. “Wir haben sehr viele Patienten mit Hitze-Erschöpfung. Die Leute sollen unbedingt mehr Wasser trinken”, appellierte er an die Besucher des Nova Rock-Festivals. Generell liege man bisher mit den Versorgungen im “Nova-Rock-Durchschnitt”, die Verletzungen würden alle in die Kategorie “Klassiker” fallen, “es war nichts Tragisches dabei”, so Horvath.
Hartes Line-Up am zweiten Festival-Tag
Das Line-Up auf der “Blue Stage” war mit weiteren Acts wie Dragonforce, Parkway Drife, Amon Amarth, Him und dem Headliner Kiss hart gehalten.
Äußerst zufrieden zeigte sich am zweiten Festivaltag die Exekutive: “Es ist nach wie vor sehr ruhig, die Besucher sind sehr diszipliniert”, sagte Michael Takacs, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Burgenland.