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16-Stunden-Tag im Wahlkampf-Finish: Häupl besuchte Flüchtlingsheim

Eine Runde Ping-Pong mit dem Bürgermeister.
Eine Runde Ping-Pong mit dem Bürgermeister. ©APA
Der Tag X rückt näher: Im Wahlkampf-Finale macht Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) in seinem Wohnbezirk Ottakring nochmal die große Runde und stattete der Flüchtlingsunterkunft Haus Liebhartstal einen Besuch ab - unter anderem.
Häupl on Tour: In der Flüchtlingsunterkunft

Trotz laut eigenen Angaben derzeitigem 16-Stunden-Tag zeigte er sich beim Dauerhändeschütteln und Plaudern durchaus gut gelaunt. Die Devise: Arbeiten und Laufen bis zur letzten Minute.

Erster öffentlicher Tagesordnungspunkt – und der eigentlich vierte Termin des Bürgermeisters am verregneten Mittwoch: die offizielle Benennung der Wohnhausanlage Josef-Srp-Hof auf der Thaliastraße. Bevor Häupl aus dem Auto stieg, wurde jedoch noch kurz der Frage nachgegangen, wie viele Stadträte es für eine solche Benennung brauche. Mindestens drei, lautete sichtlich die Antwort, trudelten vor Häupl doch bereits Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch, Umweltstadträtin Ulli Sima (beide Ottakringer) sowie Wohnbaustadtrat Michael Ludwig ein. Auch Landesparteisekretär Georg Niedermühlbichler durfte nicht fehlen. Das volle Aufgebot eben. “Order von oben”, wie ein Mitarbeiter meinte.

Bürgermeister Häupl und die Kasnudeln

Bei seiner Ankunft musste sich der Stadtchef dann bereits durch eine kleine Menschentraube – vor allem bestehend aus Ottakringer SPÖ-Funktionären – quetschen. “Bitte ins Wageninnere vorgehen”, tönte Häupl während bis hin zum Servicepersonal, das das Buffet betreute, alle Anwesenden begrüßt wurde. “Gesundheit!”, hieß es etwa zu zwei Funktionären, die trotz vormittäglicher Stunde bereits mit Weinglas unterwegs waren.

Eine offizielle Rede ersparte sich der Bürgermeister an dieser Stelle – er schickte lieber Bezirksvorsteher Franz Prokop und den Wohnbaustadtrat vor, die nicht nur Josef “Pepsch” Srp würdigten, sondern auch die Errungenschaft der Gemeindebauten. In der Plauderrunde des Bürgermeisters war dagegen unter anderem die “Elefantenrunde” am Montag Thema – von Prokop in seiner Rede auf seine Paprikahendl-Kochkünste angesprochen, meinte er in Anspielung auf NEOS-Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger allerdings nur: “Aber Kasnudeln mag ich nicht!”.

Nach der Enthüllung der Tafel an der Außenfassade und der Überreichung von Andenken an Srps Familie ließ sich der SPÖ-Chef dann die rote Regenjacke reichen und stürzte sich ins Buffetgetümmel. Dort fand man Funktionäre unterschiedlicher Stimmung vor: “Ich schätze, dass wir knapp vorne sein werden”, meinte eine Frau. “Das ist zu hoffen”, ihr Gesprächspartner. Knapp werde es jedenfalls in diesem Wahlkampf, der polarisiert wie kaum ein anderer vorher – so die einhellige Meinung.

Häupl besuchte Flüchtlinge

Eine Stunde später war der Stadtchef dann wieder am Weg: Vor der Flüchtlingsunterkunft im Haus Liebhartstal, ebenfalls auf der Thalisatraße, wurde die Regenjacke wieder gegen das Sakko getauscht und noch schnell die Krawatte gerichtet. Dann konnten schon die ersten Hände – darunter die meisten von Flüchtlingen – geschüttelt werden. Inmitten einer Menschentraube besichtigte Häupl Teile der Unterkunft – weit kam der Bürgermeister allerdings nicht, musste er doch für unzählige Fotos posieren.

Im Speisesaal hörte er sich schließlich – unterstützt von einer Übersetzerin – die Anliegen der hier untergebrachten Menschen an und erntete dafür durchaus viel Applaus. “Ich bete für Sie und ihre Zukunft”, erklärte eine Frau. Häupl bedankte sich – Unterstützung aus jedweder Richtung schien jedenfalls willkommen. Inmitten unzähliger Kinder und ihrer Eltern versprach der Bürgermeister, sich beim Bund für möglichst schnelle Asylverfahren einzusetzen.

Für ihn seien beide Termine gleich wichtig, betonte Häupl. Eine Bilanz zum Wahlkampf wollte er noch nicht ziehen, man kämpfe bis zur letzten Minute, damit man in der Stadt nicht gegen die Sozialdemokratie regieren könne. “Und wenn man sich hier umschaut, weiß man auch warum”, so der Stadtchef.

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(APA)

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