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Zucker-Streit bei Plachutta: Shitstorm auf Facebook und Lokal-Reaktion

Dass er seine Erdbeeren auf Firmenkosten zuckerte, kam den Plachutta-Mitarbeiter teuer zu stehen
Dass er seine Erdbeeren auf Firmenkosten zuckerte, kam den Plachutta-Mitarbeiter teuer zu stehen ©M. Großmann / pixelio.de (Sujet)
Für einigen Wirbel sorgte die Meldung über die Entlassung eines Mitarbeiters im Wiener Nobel-Restaurant Plachutta, der gekündigt wurde, weil er seine Erdbeeren mit Firmen-Zucker süßte. Neben zahlreichen kritischen Reaktionen meldete sich nun auch das Lokal selbst in der Causa zu Wort.
Die Plachutta-Zucker-Causa

Wie am Montag bekannt wurde, hatte der Plachutta-Kellner in seiner Pause Erdbeeren, die er sich selbst gekauft hatte, mit etwa 50 Gramm Plachutta-Staubzucker versüßt – und wurde daraufhin vom Chef höchstpersönlich entlassen. Der Fall landete vor dem Arbeitsgericht – alle Infos zu der Causa finden Sie hier.

Zucker-Causa: Shitstorm auf Facebook

Der Vorfall ließ niemanden kalt. Auf der Facebook-Seite von VIENNA.AT häuften sich die Reaktionen der User dahingehend, dass man das Lokal künftig boykottieren werde. Noch viel größer war der Wirbel, der binnen kurzer Zeit auf der Facebook-Seite des Unternehmens Plachutta herrschte.

“Ich nominiere den plachutta schlechteste arbeitsgeber österreich.” (sic!) so ein User. “Primitive Führungskraft dieser Herr Plachutta!” kommentierte ein anderer.

Ein Schweizer, der bei einem Wien-Besuch bei Plachutta gegessen hatte, machte dem Lokal ein “Kompensationsangebot”: “Sowohl meine Freundin als auch ich haben das kleine Zuckersäckchen, das zum Kaffee nach dem Essen gereicht wurde, nicht konsumiert. Dies sollte den entstandenen Schaden durch den Diebstahl bei weitem aufwiegen.”

Flashmob vor Plachutta angedacht

Eine Userin rief zu einem Flashmob am Dienstag vor dem Lokal auf der Wollzeile auf: “Heute um 17:00 inklusive Abgabe eines kleines Papierzuckersackerls. Von wegen *Care Paket für Leistungsträger Plachutta*.”

Einen ähnlichen Gedanken hatte offenbar die Satireseite “Die Tagespresse” – dort reagierte man mit einer Glosse unter dem Titel “Rührend: Hunderte Spender leeren kiloweise Zucker vor Plachutta-Restaurant”.

Rassismus-Vorwürfe gegen Mario Plachutta

Auch Rassismus wurde dem Betreiber Mario Plachutta auf Facebook vorgeworfen: “Nun hat der Plachutta endgültig klargemacht, welcher politischen Ecke er zuzurechnen ist: Die haarsträubende Bemerkung über Herkunft und sogar über die Lebensumstände (vor allem letztere darf Plachutta mangels vorheriger Veröffentlichung aus Datenschutzgründen keinesfalls bekannt machen) des betreffenden Ex-Mitarbeiters könnte kein anderer Ausländerfeind entlarvender formulieren.”

Plachutta-Reaktion: “Lebensmittelverschwendung”

Das Plachutta-Team selbst meldete sich nach den zahlreichen negativen Reaktionen in der Zucker-Causa ebenfalls auf Facebook zu Wort.

“Es geht beim angesprochenen Fall keineswegs um den Warenwert sondern vielmehr um die Tatsache, dass der Mitarbeiter, ohne den Restaurantleiter zu informieren, Waren aus dem Lager entnommen hat und auch um dessen verschwenderischen Umgang mit einem Grundnahrungsmittel, das sich viele Menschen nicht einmal leisten können. Als verantwortungsvolles Unternehmen sehen wir es als unsere Pflicht an, mit Lebensmitteln ökonomisch umzugehen und fordern dies auch von unseren Mitarbeitern”, stellte das Unternehmen klar.

(DHE)

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