14 der 36 Abgeordneten stellen die Sozialdemokraten derzeit, dazu mit Peter Kaiser den Landeshauptmann, beide Stellvertreter in der Regierung sowie den Ersten und Zweiten Landtagspräsidenten.
SPÖ geht als Favorit ins Rennen
Der Grund für diese Machtfülle liegt darin, dass die SPÖ im März 2013 mit 37,13 Prozent haushoch vor der FPÖ gewann, der Abstand betrug 20 Prozentpunkte. Kaiser ist natürlich wieder Spitzenkandidat, allerdings unter geänderten Spielregeln. Denn nach der Wahl gibt es nicht mehr die proportionale Zuteilung der Regierungsämter nach dem Wahlergebnis, sondern da heißt es Mehrheiten zu suchen und Koalitionen zu bilden.
FPÖ bei Landtagswahl in Kärnten auf Listenplatz zwei
Am zweiten Listenplatz steht die FPÖ Kärnten mit ihrem Frontmann Gernot Darmann. Die Freiheitlichen hoffen nach dem historischen Debakel vor fünf Jahren, als sie auf 16,85 Prozent abstürzten, auf kräftige Zuwächse. Mit dem ersten Platz rechnen sie aber nicht einmal selbst. Mehr als 2013 wird es aber auf jeden Fall werden, die Freiheitlichen hoffen, sich der 30-Prozent-Marke zu nähern.
ÖVP will Ergebnis von 2013 verbessern
Die ÖVP stellte Landesrat Christian Benger an die Spitze der Kandidatenliste. Das Ergebnis von 14,40 Prozent vor fünf Jahren, als man nach dem Debakel um Ex-Parteichef Josef Martinz in einer tiefen Krise steckte, zu verbessern, ist quasi Pflicht. Die Landesschwarzen hoffen auf Rückenwind durch den Wahlsieg von Sebastian Kurz und auf einen Zweier vorn.
Grüne zittern um Wiedereinzug ins Kärntner Landesparlament
Anders ist die Situation bei den Grünen, deren 12,1 Prozent von 2013 nach den Umfragen in weiter Ferne liegen. Spitzenkandidat Rolf Holub tritt schon zum vierten Mal an, seine Partei muss nach dem Absturz der Bundes-Grünen sogar um den Wiedereinzug ins Landesparlament zittern. Fünf Prozent der Stimmen sind dafür notwendig, oder es gibt ein Direktmandat, das am ehesten im Wahlkreis Klagenfurt/Klagenfurt-Land erreichbar scheint.
Team Stronach ist Geschichte – Team Kärnten tritt an
Das “Team Kärnten” ist aus dem Team Stronach hervorgegangen, als Spitzenkandidat geht wieder Gerhard Köfer ins Rennen. Der ehemalige SPÖ-Politiker erreichte mit der Stronach-Liste 11,18 Prozent der Stimmen, das reichte für einen Regierungssitz. Ob es diesmal für den Wiedereinzug in den Landtag reicht, ist derzeit offen, es gibt Umfragen, welche die Partei fix drin sehen, andere wieder verorten sie deutlich unter der Fünf-Prozent-Hürde.
Erste Landtagswahl in Kärnten für die NEOS
Diese wird wohl auch für die NEOS die Messlatte sein, die zum ersten Mal in Kärnten eine Landtagswahl bestreiten. Sie treten in Wahlgemeinschaft mit der Plattform “Mein Südkärnten Moja Juzna Koroska” an. Spitzenkandidat ist Markus Unterdorfer-Morgenstern, die Chancen für die Pinken sind laut Demoskopen eher durchwachsen. Auf dem Wahlzettel werden sie am achten Listenplatz zu finden sein.
BZÖ verteidigen 6,4 Prozent in Kärnten
Doch noch einen Versuch startet das BZÖ. Eigentlich schon totgeglaubt, haben die Orangen stolze 6,4 Prozent zu verteidigen. Das wird allerdings schwer werden, denn die beiden Landtagsabgeordneten, die diesem Resultat geschuldet ihre Mandate ausüben, sind aus der Partei ausgetreten, der derzeitige Obmann heißt Helmut Nikel und verfügt kaum über Ressourcen und Geld. Experten schließen einen Wiedereinzug in den Landtag daher aus. Sie kandidieren am sechsten Listenplatz unter dem Namen “Bündnis Zukunft Kärnten Neu – Liste Helmut Nikel”.
Chancenlos dürften auch die Liste “Fair” der Ex-Grünen Marion Mitsche (Listenplatz neun), die Gruppe “Verantwortung Erde” (Listenplatz 7) und am letzten Listenplatz die Kommunisten sein, letztere kandidieren nur in drei Wahlkreisen, vor fünf Jahren erzielten sie 0,53 Prozent.
(APA/Red)