Informierte Kreise bestätigten gegenüber der APA, dass bei den technischen Expertengesprächen vor allem die Zentrifugenfrage im Fokus steht. Hinsichtlich des Schwerwasserreaktors Arak gibt es aber angeblich schon eine Annäherung. “Hier wird um jeden Millimeter des Textentwurfes beinhart gefeilscht. Bei den großen Kapiteln gab es durch die Lösungsvorschläge der iranischen Seite lediglich in Bezug auf Arak erste Fortschritte. Bei der Zentrifugenfrage hingegen wird es ein Spießrutenlauf”, meinte ein mit den Verhandlungen vertrauter Diplomat.
Diskussionen bei den Atomgesprächen
Die Forderung des Iran, viele Tausend Gaszentrifugen zur Anreicherung von spaltbarem Uran-235 betreiben zu können, stößt im Westen auf großes Misstrauen. Je mehr Zentrifugen verfügbar sind, desto leichter ist es, Uran bis zur Waffenfähigkeit anzureichern. Ein zweiter Weg zur Atombombe führt über die Produktion von Plutonium, das im Schwerwasserreaktor Arak nach dessen Fertigstellung anfallen würde. Der Iran hat angeboten, den Reaktor so umzubauen, dass keine nennenswerten Mengen an Plutonium erzeugt würden. Der Westen würde aber eine Umwandlung von Arak in einen Leichtwasserreaktor bevorzugen.
Bei den Verhandlungen zur Lösung des elf Jahre andauernden Konflikts um die iranische Urananreicherung geht es darum, dass Teheran dem Westen Garantien dafür gibt, dass sein Nuklearprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. Im Gegenzug will der Westen die Wirtschaftssanktionen gegen den Golfstaat stufenweise suspendieren.
(APA)