Alles nicht so schlimm
Man muss ja auch nicht bei jedem Autounfall stehen bleiben und sich das blutige Scharmützel zu Gemüte führen. Nein, wir haben gelernt zu ignorieren, dass homosexuelle Jugendliche oftmals den Freitod wählen, da die gesellschaftliche Verachtung ihnen das Leben zur Hölle macht. Wir haben gelernt wegzusehen, wenn von uns gewählte PolitikerInnen dafür die entsprechenden Rahmen schaffen. Was soll man machen: Nur jene, die andersgeschlechtliche Personen lieben, bekommen vom Staat das volle Paket. Ist ja nicht so schwierig. Wir linke SozialromantikerInnen finden das erwartungsgemäß verabscheuenswert. Wir empören uns, zerfetzen uns das Maul über die reaktionären Hetero-Schlampen und tanzen in Regenbogenfarben auf der Welle des neuen Homo-Hypes.
Ehe auch für Autos öffnen?
Gäbe es da nicht den neuen, querdenkenden, progressiven Politiker-Typ, der es versteht auch uns kleingeistigen Gutmenschen entsprechend die Augen zu öffnen. Einer von ihnen: Dr. Marcus Franz, inhaltselastischer Wortakrobat und Nationalratsabgeordneter aus der ideologischen Kreativfabrik Team Stronach. Er legte uns jüngst in der ORF-Sendung “Im Zentrum” die Fakten auf den Tisch, warum eine Öffnung der Ehe für alle Menschen so brandgefährlich sei. Und recht hat er: Wenn nun auch verpartnerte Männer und eingetragene Frauen sich mit ihren gleichgeschlechtlichen SpielkameradInnen ein Ehebett teilen dürften, wo kämen wir denn dahin? Was wollen die denn als nächstes? Vielleicht noch ihre Hunde und Autos heiraten?
Stronach sei Dank
Politische Schrägparker mögen ja über den parlamentarischen Elitezirkel, den der kanadische Milliardär hinterlassen hat, gerne Witzchen machen. Aber wenn unsere Kinder einmal fragen, wofür das Team Stronach denn gut war, können wir in aller Klarheit antworten: Es hat uns davor beschützt, dass Menschen Autos heiraten. Danke.