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Winterpalais von Prinz Eugen von Savoyen in Wien öffentlich zugänglich

Die Prunkräume sind wieder öffentlich zugänglich.
Die Prunkräume sind wieder öffentlich zugänglich. ©Oskar Schmidt, Belvedere, Wien
In den vergangenen Jahren wurden die Prunkräume des von Prinz Eugen von Savoyen in der Wiener Innenstadt vom Finanzministerium genutzt. Am Donnerstag werden sie feierlich wiedereröffnet und sind dann öffentlich zugänglich.

Die künftige Bespielung der Räume erfolgt unter der Oberhoheit des Belvedere, das damit sowohl in der Sommerresidenz als auch im Winterpalais des Feldherrn Ausstellungen ausrichten kann. Das ebenfalls für Prinz Eugen errichtete Schloss Hof im Marchfeld würde sie jedoch dankend ablehnen, meinte Belvedere-Chefin Agnes Husslein-Arco bei der heutigen Pressekonferenz schmunzelnd auf Journalisten-Nachfrage.

Ausstellungen und Führungen in Prunkräumen

Für den Betrieb und die Ausstellungen des “unter der Führung des Bundesdenkmalamts fabelhaft restaurierten” (Husslein-Arco) Winterpalais erhält das Belvedere künftig 2,55 Millionen Euro zusätzlich. Auf eine Besucherschätzung (9 Euro kostet künftig der Eintritt ins Winterpalais, 25 Euro das Kombi-Ticket mit Oberen und Unteren Belvedere) wollte sich die Direktorin nicht einlassen. Im Gegensatz zum Gartenpalais Liechtenstein im Alsergrund, wo das Barock-Thema nicht genügend Besucher angelockt hatte, sei das Winterpalais im Zentrum der Stadt situiert und obendrein in den Verbund des Belvedere eingebunden. “Ich bin guten Mutes, aber genau werden wir es erst in ein paar Monaten wissen.”

350. Geburtstag von Prinz Eugen

Die Renovierung und Wiedereröffnung der Prunkräume sei “das schönste Geburtstagsgeschenk, das wir Prinz Eugen machen können. Ich bin überzeugt, dass er auf einer Wolke sitzt und sich freut”, meinte Husslein-Arco. “Diese wunderschönen Prunkräume sollen nicht zum Residieren dienen, sondern der Bevölkerung zur Verfügung stehen”, erklärte Finanzministerin Maria Fekter (ÖVP) in einer Aussendung. Vom Finanzministerium, das in den übrigen Teilen des “zu einem modernen Bürogebäude adaptierten” mehrteiligen Palais-Komplexes verbleibt, wird der museale Bereich strikt getrennt sein.

Winterpalais öffentlich zugänglich

Künftig nicht mehr durch ministerielle Regal-Einbauten verstellt, präsentierte sich heute auch die Sala terrena des Palais. Neben prächtigen Deckenmalereien wurden dabei allerdings auch erstaunliche Bausünden der Vergangenheit sichtbar. Auch die Prunkräume selbst konnten nur zum Teil auf den Originalzustand zurückgeführt werden und präsentieren sich teilweise als Resultat der späteren unter Maria Theresia vorgenommenen Adaptionen.

Ausstellung des Belvederes

Die bis 27. April laufende Eröffnungsschau “Prinz Eugen von Savoyen – 350 Jahre” soll anhand von rund 65 Exponaten (die Hälfte davon aus dem Bestand des Belvedere) auf 1.500 Quadratmetern “Gelegenheit geben, die Räume zu bestaunen und darüber hinaus etwas über das Leben des Prinzen Eugen mitzunehmen”, erklärte Kurator Georg Lechner. Dazu dient neben vielen Gemälden, einigen Prunkmöbeln, Rüstungsteilen und von den Türken 1683 erbeutete Waffen auch die Ordenskette des Ordens vom Goldenen Vlies oder das neben der Privatkapelle aufgestellte, mit ausladenden Schnitzereien versehene “Prinz Eugen-Bett” aus dem Stift St. Florian.

Künftig sollen die Prunkräume nicht nur für Barock-Ausstellungen, sondern auch für Ausstellungen zu historischen Themen genutzt werden. “Ich sehe das als ein Haus, in dem man nicht nur die Geschichte Österreichs sehr gut zeigen kann – denn ohne Prinz Eugen würde Europa heute anders aussehen”, so Husslein-Arco. In weiterer Folge sollen auch zeitgenössische Künstler eingeladen werden, sich mit den Prunkräumen auseinanderzusetzen. (APA)

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