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Wiener Taxlerin überfallen: Prozess findet in München statt

In München beginnt in der kommenden Woche der Prozess gegen ein Paar aus Ungarn.
In München beginnt in der kommenden Woche der Prozess gegen ein Paar aus Ungarn. ©APA
Weil sie ihre Ringe nicht von den Fingern ziehen konnten, drohte ein Pärchen einer Wiener Taxlerin, ihr die Finger abzuschneiden. Sie sollen in München und Frankfurt am Main ähnliche Überfälle begangen haben und stehen ab der kommenden Woche in München vor Gericht.
Taxilenkerin bei Überfall gefesselt

Laut Anklage zwangen die beiden ihre Opfer auf Parkplätzen beziehungsweise in einem Parkhaus mit Todesdrohungen und teils heftigen Schlägen, ihnen Geld, Schmuck, Handys und Bankomatkarten zu geben

Überfall auf Taxlerin in Wien

Der Überfall auf die Wiener Taxlerin nahm am 17. März 2012 an einem Taxistand am Petersplatz in der Inneren Stadt seinen Ausgang. Wie die Justizpressestelle auf APA-Anfrage mitteilte, gaben sich die Verdächtigen als harmlose Fahrgäste aus. Sie ließen sich von der 49-Jährigen zunächst zu einem Einkaufszentrum chauffieren. Danach lotsten sie die Berufschauffeurin in ein Parkhaus. Dort hielt der Mann der Taxifahrerin plötzlich eine Softair-Pistole in den Nacken und forderte sie auf, auf den Beifahrersitz zu wechseln.

Seine Freundin fesselte laut Anklage das Opfer und zog der Frau anschließend die Ringe von den Fingern. Weil sich der Schmuck im Wert von rund 2.000 Euro nicht gleich abnehmen ließ, drohte der Mann, notfalls werde man eben die Finger abschneiden. Außerdem nahm er die beiden Mobiltelefone, den Fahrzeugschlüssel sowie 150 Euro Bargeld der Frau an sich. “Unter der Androhung, sie zu erschießen, gab die Geschädigte schließlich ihre Bankkarten heraus. Bei ihrer anschließenden Flucht nahmen die beiden Angeschuldigten noch die Lederjacke und die Handtasche des Opfers mit”, berichtete die Justizpressestelle.

Weitere Überfälle in Deutschland

Nur vier Tage später wurde in München eine 51-Jährige von dem Paar schwer verletzt. Die Frau ist bis heute traumatisiert. Die Angeklagten sollen sie mit der Softair-Pistole bedroht und in ihrem Auto gefesselt haben. Um die Hilferufe der Frau zu unterdrücken, schlug der Mann der Autofahrerin laut Anklage brutal in den Bauch und ins Gesicht. Danach fuhren die Täter mit ihrem Opfer im Stadtgebiet umher, um von Bankomaten das Geld der Frau abzuheben, was jedoch misslang. Schließlich wurde die 51-Jährige gefesselt im Wagen zurückgelassen.

Zehn Tage vor dem Überfall in Wien, am 7. März 2012, hatte das Paar auf einem öffentlichen Parkplatz in Frankfurt am Main eine 72-Jährige attackiert, als die Frau eben in ihren Wagen gestiegen war. Auch dieses Opfer wurde mit der Softair-Pistole bedroht, geschlagen, ausgeraubt und danach gefesselt zurückgelassen.

Prozess findet in München statt

Von 9. bis 23. Jänner sind sechs Verhandlungstage geplant, berichtete die Nachrichtenagentur dpa. Der 37-jährige Mann und seine 27 Jahre alte Lebensgefährtin, beide arbeitslos, sind u.a. wegen erpresserischen Menschenraubs angeklagt. Ihnen drohen bis zu 15 Jahre Haft. Beide haben über ihre Anwälte die Vorwürfe im Wesentlichen eingeräumt. In dem Prozess sollen bis zu 30 Zeugen und elf Gutachter gehört werden. (APA)

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