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Wiener Staatsoper zeigt "Schwanensee" in neuem Look

Schwanensee an der Wiener Staatsoper
Schwanensee an der Wiener Staatsoper ©APA/HANS PUNZ
Weit über 200 Mal wurde an der Wiener Staatsoper und bei Gastspielen "Schwanensee" aufgeführt. Nun kehrt das berühmteste Werk der Ballettwelt erstmals nach 2009 in neuem Look zurück. Für Ballettchef Manuel Legris eine Gelegenheit, seinen Mentor Nurejew zu ehren.
Bilder von den Proben

Vor 50 Jahren feierte “Schwanensee” in Rudolf Nurejews Fassung für das Staatsopernballett in Wien Premiere – und mit 89 Schlussvorhängen einen Rekord. Seitdem über 200 Mal an der Staatsoper und bei Gastspielen aufgeführt, kehrt das berühmteste Werk der Ballettwelt am Sonntag erstmals nach 2009 in neuem Look zurück. Für Ballettchef Manuel Legris eine Gelegenheit, seinen Mentor Nurejew zu ehren.

Schwanensee an der Staatsoper

Immerhin feiert Legris, der seit 2010 als Ballettdirektor der Wiener Staatsoper und Volksoper an der Spitze des heimischen Ballettschaffens steht, heuer dasselbe runde Jubiläum wie die historische Ballettaufführung vom 15. Oktober 1964. “Im selben Jahr dieser Kreation geboren zu sein, hat mich nur noch darin bestärkt, dass ich die richtige Arbeit für die richtige Person mache”, so der 49-Jährige gegenüber der APA. “Für mich ist es eine Ehre, Rudolf Nurejew, der so viel für das Ballett getan hat, zu feiern.” Legris selbst gab sein Debüt als Tänzer an der Staatsoper 1985 als Beraner in “Raymonda” – einer Choreografie Nurejews (1938-1993), der seinen Schüler ein Jahr später an der Pariser Oper zum Danseur Etoile machen sollte.

Sonntagabend stehen mit Olga Esina als Odette/Odile und Vladimir Shishov als Prinz Siegfried bei der Wiederaufnahme dementsprechend auch die Stars der Compagnie in den Hauptrollen auf der Bühne. Mit seiner auf Marius Petipa und Lew Iwanow aufbauenden Fassung des Tschaikowski-Balletts hatte Nurejew den männlichen Solisten der Primaballerina ebenbürtig gemacht und ein tragisches Ende für das Liebespaar gewählt.

Druck unter den Tänzern

Der Druck unter den Tänzern, dem weltrenommierten Stück und dem Jahrhundertballettmacher gerecht zu werden, ist bei der bevorstehenden, von Legris einstudierten Premiere hoch. “Die Tänzer des Wiener Staatsballetts sind noch sehr jung und brauchen Zeit, sich über die Subtilität der Choreografie klar zu werden”, so Legris: “Aber sie setzen das gut um und werden dem Publikum am Sonntag eine erstklassige Performance liefern.”

Der für Legris “absolut einzigartigen und magischen” Wiener Choreografie wird 2014 ein neuer Look verpasst. Für Bühne und Kostüme zeichnet Luisa Spinatelli verantwortlich, die zuletzt in Wien die Ballettproduktion “Die Fledermaus” gestaltet hatte. Für die aktuelle “Schwanensee”-Produktion nimmt sie Anleihen aus der pracht- und fantasievollen Welt von Ludwig II., war das Schwanensymbol auf dessen Schloss Neuschwanstein doch omnipräsent und hat angeblich auch einst Tschaikowski inspiriert. Mit der Aufführung in neuem Look hofft Legris, auch neues Publikum erstmals an “Schwanensee” heranzuführen und zu begeistern.

Wer sich nach der Neuentdeckung weiter mit Nurejew auseinandersetzen will, ist am Haus am Ring gut bedient. Legris, der es in den vergangenen Jahren als seine Aufgabe verstand, Nurejews Repertoire zu erhalten, wurde kürzlich bis 31. August 2017 als Direktor verlängert. Gelegenheiten, seinen Mentor zu ehren, gibt es daher noch genug. Die nächste Huldigung folgt schon am 28. Juni: Dann wird dem Säulenheiligen Nurejew die schon traditionelle Saisonabschluss-Gala gewidmet.

(APA)

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