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Wiener Radverkehrs-Beauftragter hat falsche Zahlen präsentiert

Martin Blum ist Wiens Radverkehrs-Beauftragter.
Martin Blum ist Wiens Radverkehrs-Beauftragter. ©APA
Ein Fehler im Umgang mit statistischen Werten oder "frisierte Zahlen"? Der Wiener Radverkehrsbeauftragte Martin Blum hat Anfang November falsche Zahlen zum Thema "Radfahren im Winter" präsentiert. Nicht 255.000 Wiener sind in der kalten Jahreszeit auf zwei rädern unterwegs, sondern nur 170.000.
Umfrage zum "Winterradeln"
Fahrradfahren im Winter

Die Anfang November genannte Zahl der “Winterradler” war deutlich zu hoch. In Wirklichkeit liegt sie nur bei 170.000, wie die städtische Mobilitätsagentur nun einräumt. Denn bei den Hochrechnungen auf Basis der Umfragedaten sei dem beauftragten Gallup Institut ein Fehler passiert, hieß es in einer Aussendung. Die Opposition will das Kontrollamt einschalten.

Fehler bei Umfrageauswertung

Die Tageszeitung “Österreich” hatte zuvor von angeblich “frisierten Radlerzahlen” berichtet. Dies sei der Grund gewesen, alle Daten noch einmal zu prüfen, so die Mobilitätsagentur: “Dabei wurde ein Fehler festgestellt.” Denn die erhobenen Zahlen wurden – irrtümlich, wie versichert wird – auf die Wiener Gesamtbevölkerung hochgerechnet und nicht, wie es korrekt gewesen wäre, auf die Gruppe der Radbesitzer. Die Zahlen jener, die sich vorstellen können, im Winter unter gewissen Umständen länger radeln zu wollen, musste der Chef-Radler folglich ebenfalls deutlich nach unten korrigieren. Sie liegt demnach nicht bei 270.000, sondern bei lediglich 180.000 Personen.

Die Rathaus-Opposition übte am Donnerstag scharfe Kritik und kündigte an, das Kontrollamt mit einer Prüfung der Mobilitätsagentur zu beauftragen. FPÖ-Verkehrssprecher Anton Mahdalik ärgerte sich ob der “frisierten Zahlen”. ÖVP-Landesparteichef Manfred Juraczka ortete eine “Verhöhnung des Steuerzahlers”, für ihn ist Blum rücktrittsreif.

Grüne verteidigen Martin Blum

Die Grünen haben sich am Donnerstag hinter Wiens Radbeauftragten Martin Blum gestellt. Dieser leiste “hervorragende Arbeit”, verwies Gemeinderat Christoph Chorherr via Aussendung etwa auf den steigenden Radverkehrsanteil. Er sehe die falschen Hochrechnungen entspannt und sei “froh, dass wir uns in Wien nicht über Budgetlochtiefen streiten müssen”. (APA)

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