Wiener Nachhilfelehrer unter Missbrauchsverdacht: Rund 20 Opfer
Nach der Inhaftierung eines Nachhilfelehrers wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch einer seiner Schülerinnen haben sich nach einem entsprechenden Aufruf der Wiener Polizei zumindest 19 weitere Opfer gemeldet. Bei drei von ihnen besteht gegen den 40-Jährigen ebenfalls der Verdacht auf sexuellen Missbrauch, bei den anderen dürfte es um sexuelle Belästigung gehen, sagte Polizeisprecher Roman Hahslinger am Freitagnachmittag. Zuvor wollte man die genaue Zahl der Opfer noch nicht bekanntgeben, von seiner Kollegin hieß es jedoch: “Man kann sie aber an einer Hand abzählen.” Zumindest großteils soll es sich bei den minderjährigen Opfern um Mädchen handeln.
Nachhilfelehrer gesteht Missbrauch
Im ursprünglich inkriminierten Fall soll sich der Mann während Mathematik-Nachhilfestunden zwischen dem 1. März 2013 und dem 30. April mehrmals an dem Mädchen vergangen haben. Dazu war der 40-Jährige geständig, sagte Hahslinger. Der Strafverteidiger des Verdächtigen, Roland Friis, gab an, dass sein Mandant teilweise geständig sei, es aber nur zu “einem Vorfall” mit der Elfjährigen gekommen sei.
Die Ermittlungen wurden unterdessen auf andere Bundesländer ausgedehnt. Der 40-Jährige, der Nachhilfestunden im Gegenstand Mathematik gab, dürfte nicht nur in Wien tätig gewesen sein. Nähere Details dazu nannte Hahslinger unter Hinweis auf kriminaltaktische Überlegungen nicht. Die Ermittler halten es für möglich, dass die Zahl der Opfer weiter steigt. Der 40-Jährige könnte demnach rund drei Jahre lang solche Taten begangen haben.
U-Haft wurde verlängert
Bisher wird dem Mann der Missbrauch einer elfjährigen Schülerin zur Last gelegt, für den er auch geständig ist. Mit den neuen Vorwürfen wird er erst im Zuge der kommenden Einvernahmen konfrontiert. Die U-Haft über den Wiener wurde laut Staatsanwaltschaft wegen Verdunkelungs- und Tatbegehungsgefahr auf 18. Juli verlängert. Der 40-Jährige war am 2. Juni verhaftet worden.
Weitere Opfer sollen Polizei kontaktieren
Der Nachhilfelehrer war auch über soziale Netzwerke mit seinem Opfer – und weiteren Jugendlichen – in Kontakt. Es besteht der Verdacht, dass der Mann weitere ähnlich gelagerte Taten begangen haben könnte. Die Polizei ersucht um Hinweise unter der Telefonnummer 01-31310/33310 (Gruppe Hösch). (APA/Red.)