AA

Wiener Linien lassen neue Straßenbahnen von Bombardier bauen

Eine neue Generation an Straßenbahnen wird gebaut.
Eine neue Generation an Straßenbahnen wird gebaut. ©Wiener Linien/Johannes Zinner
Das Rennen ist entschieden: Bombardier wird die neue Straßenbahn-Generation für die Wiener Linien bauen. Die neue Flotte umfasst bis zu 156 Niederflur-Bims des Typs "Flexity" und wird ab 2018 ausgeliefert, teilten die Verkehrsbetriebe mit.
Alternative zum ULF
Wiener Linien schreiben aus
Jubiläum für Bombardier

Mitbewerber Siemens, der die Wiener Linien bisher mit der ebenfalls in der Bundeshauptstadt produzierten “ULF”-Serie belieferte, ging leer aus.

Das Auftragsvolumen beträgt 562 Mio. Euro. Der kanadisch-österreichische Fahrzeughersteller hat sich in einem Ausschreibungsverfahren, das im Dezember 2013 angelaufen war, durchgesetzt. “Wir wollten ein Fahrzeug, das modern, bequem und umweltfreundlich ist, mit der existierenden Infrastruktur gut zusammenpasst und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet”, begründete Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer die nun getroffene Entscheidung.

Flotte ersetzt bis 2026 Hochflur-Bims

Mit der Anschaffung der neuen Züge werden die alten Straßenbahnen sukzessive weiter ausgemustert. Spätestens 2026 wird dann keine Hochflur-Bim mit Stufeneinstieg mehr in Wien unterwegs sein. Die bestellten “Flexity”-Garnituren entsprechen allesamt in etwa den Ausmaßen eines langen ULF-Zuges. Sie bieten 211 Fahrgästen Platz und sind 34 Meter lang.

Details in Sachen Ausstattung und Technik wollen die Wiener Linien noch nicht bekanntgeben. Dazu werde es einen gesonderten Medientermin geben, der noch im Dezember – nach Ablauf einer zehntägigen Einspruchsfrist – stattfinden werde, hieß es. Fix sei jedenfalls, dass die “Flexity”-Züge zumindest farblich an das grau-rot-weiße Design des ULF angelehnt sein werden. Eine Visualisierung gibt es schon, sie sei allerdings noch nicht die fixe Endversion, so eine Sprecherin der Wiener Linien. Neuerungen werde es für die Passagiere jedenfalls geben – etwa im Bereich Infotainment.

“War ein Kopf-an-Kopf-Rennen”

Zurückhaltend gaben sich die Verkehrsbetriebe auch in der Frage, bei welchen konkreten Kriterien sich Bombardier gegen Siemens durchsetzen konnte. Nur soviel: “Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen.” Wert habe man vor allem auf den Preis, die technische Ausstattung und die Fahrgastqualität gelegt, sagte die Sprecherin.

Der jetzige Auftrag inkludiert auch einen Wartungsvertrag. Das heißt: Die laufende Wartung wird zwar weiterhin mit Wiener-Linien-Personal erledigt, allerdings – im Gegensatz zu den ULF-Serien von Siemens – im Auftrag und auf Risiko des Herstellers Bombardier. Wie viel sich die Wiener Linien durch diese Lösung gegenüber dem ULF sparen, wurde ebenfalls nicht beziffert.

Seit 1997 Niederflurstraßenbahnen

In Wien sind seit 1997 Niederflurstraßenbahnen unterwegs, die bis dato allesamt von Siemens gestellt wurden. Das Unternehmen, dem gute Kontakte zur Rathaus-SPÖ nachgesagt werden, hatte sich Mitte der 1990er-Jahre den Auftrag für die erste Tranche mit einer Einstiegshöhe von damals rekordmäßigen 19 Zentimetern gesichert. Einige Jahre später folgte eine zweite 357 Mio. Euro schwere Bestellung. Der Vertrag enthielt außerdem eine Option auf einen dritte, noch einmal 150 Züge umfassende Tranche. Von dieser Option machten die Wiener Linien allerdings nicht Gebrauch. Sie entschieden sich stattdessen für eine Ausschreibung.

(APA)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Wiener Linien lassen neue Straßenbahnen von Bombardier bauen
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen