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Wiener Festwochen-Stück "Die Neger" darf nicht umbenannt werden

Auch heuer sorgen die Wiener Festwochen für Kritik.
Auch heuer sorgen die Wiener Festwochen für Kritik. ©APA
Bei den Wiener Festwochen soll im Juni 2014 Jean Genets Unterdrückten-Satire "Die Neger" aufgeführt werden. Vor einigen Wochen wurde gefordert, das Stück umzubenennen. Das ist aber anscheinend nicht möglich.
Protest gegen das Stück
Autoren ärgern sich

Mit einer Umbenennung wollte Regisseur Johan Simons die Wogen glätten, sagte er nun im Interview mit dem “Kulturspiegel”. Der Theatermacher Peter Stein, der das Stück ins Deutsche übersetzt hatte, habe dies aber abgelehnt.

Wiener Festwochen-Stück nicht mit neuem Titel

Nach Diskussion mit seinen Mitarbeitern habe Simons die Inszenierung des 1959 uraufgeführten Dramas “Les Negres” in “Die Weißen” umbenennen wollen, weil es “von einem weißen Autor für ein weißes Publikum geschrieben wurde, weil es um die rassistischen Klischees geht, die Weiße entwickelt haben, und weil ich das Stück bis zum Ende zeigen will”, so der Regisseur zum “Kulturspiegel”, der damit rechnet, dass nach fünf Minuten “sowieso (…) die Aktivisten die Bühne stürmen”. Auch den Vorschlag von Genets Verlegern, auf den englischen Titel “The Blacks” umzusatteln, habe Stein als Übersetzer der deutschen Fassung von 1983 abgelehnt.

Das Stück “Die  Neger” sorgt für Kritik

Das Foto weißer Schauspieler mit schwarzgeschminkten Gesichtern als Ankündigung für die Premiere der Festwochen-Koproduktion mit den Münchner Kammerspielen und dem Deutschen Schauspielhaus Hamburg am 3. Juni im Theater Akzent hatte die Online-Petition “Schwarze Menschen in Europa gegen Aufführung des Theaterstücks “Die N****” von Johan Simons” zutage gerufen. “Mit weißen Schauspieler_innen in Blackface wird eine diskriminierende, (neo)koloniale Praxis verharmlost, die nicht nur in den USA als rassistisch gilt”, hieß es vonseiten des federführenden Wiener Vereins Pamoja. (APA)

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