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Wiener Festwochen laden zum Ausstellungsparcours "unruhe der form"

"Fukushima Epilog – Zwentendorf" von Akira Takayama wird im Rahmen von "unruhe der form" gezeigt
"Fukushima Epilog – Zwentendorf" von Akira Takayama wird im Rahmen von "unruhe der form" gezeigt ©Celestine Kubelka
Ein Kunst-Programm mit politischem Anspruch und vielen Live-Elementen in Secession, Akademie der bildenden Künste und Co. - das erwartet die Besucherinnen und Besucher beim Ausstellungsparcours "unruhe der form" im Rahmen der Wiener Festwochen. Am 10. Mai wurd die Reihe mit Performances und Reden im Garten der Secession eröffnet.
Programm & Premieren
Rekordbilanz 2012
Eröffnung im Fernsehen
Letztes Mal für Luc Bondy

Vielseitiges Programm bietet die Reihe “unruhe der form. entwürfe des politischen subjekts” bereit, zu der Wiener Festwochen, Secession und Akademie der bildenden Künste Wien in Kooperation mit dem Museumsquartier ab 11. Mai einladen. Ein paar Highlights:  Ein Politiker versucht mit einer von Antonio Fian geschriebenen Versöhnungsrede, alles Unrecht ungeschehen zu machen. Der japanische Regisseur Akira Takayama lädt zu einem “Fukushima Epilog” in das nie in Betrieb gegangene AKW Zwentendorf. Der Schweizer Theatermacher Milo Rau hält eine Lecture über seine Moskauer Rekonstruktion des Prozesses gegen Pussy Riot. Der britische Künstler Tim Etchells gestaltet aus Materialien aktueller und historischer Politkampagnen eine Performance. Der Künstler Volkan Aslan bittet das Publikum, Alltags-Objekte vorbeizubringen und fabriziert daraus ein Kunstwerk.

Darum geht es im Ausstellungsparcours

Ziel des Ausstellungsparcours ist es, “die Kunst als politische Imagination wiederzuentdecken”. “Einen Parcours, der sich formal zwischen Gegenwartskunst und dem Performativen und Installation bewegt, wollte ich schon seit Jahren programmieren”, sagt Festwochen-Schauspielchefin Stefanie Carp. “Die starken politischen Öffentlichkeiten, die sich in der letzten Zeit auch im Kunstkontext artikulierten, haben dieses Vorhaben für mich thematisch noch einmal gebündelt.” Auf drei benachbarten Schauplätzen wartet bis 16. Juni täglich außer Montag von 10 bis 18 Uhr ein bunter Mix aus Installationen, Skulpturen, Bildern, Video-Arbeiten, Interventionen, Performances, Touren, Filmen, Reden, Lectures und Tischgesprächen.

“Wir haben gesehen, dass es einen großen Anspruch der Künstler gibt, sich fast aktivistisch in einem politischen Raum zu bewegen”, erklärt Georg Schöllhammer, einer der Kuratoren der Reihe. Nicht nur eine Hinwendung der Kunst zum Politischen, sondern auch eine Aufweichung von Trennlinien sei zu bemerken: “An den Grenzflächen zwischen den Disziplinen entwickelt sich viel. Theater haben begonnen, bildende Kunst zu machen, Museen sammeln Performance-Kunst, und in der Literatur gibt es eine Sehnsucht nach direkter Ansprache.”

Politische Reden bei den Wiener Festwochen

Daher wurden zehn Autoren eingeladen, jeweils rund 15-minütige politische Reden zu schreiben und an verschiedenen Orten zu halten. “Es gibt ja eine große Suche nach dem Politischen. Ich behaupte: Auch bei den Politikern!”, schmunzelt Schöllhammer, der sich von der Direktheit der gelieferten Texte erfreut zeigt. So lässt Thomas Glavinic einen Weintrinker angesichts der Fernseh-Nachrichten über “Bollidigg” philosophieren, Gustav Ernst eine Regierungsbeauftragte Alltagsregeln aufstellen und Kathrin Röggla die Arbeit von Lobbyisten kommentieren. Immer sind Schauspieler einbezogen, stets gibt es für jede Rede mehrere Termine.

“Es gibt sehr viele Live-Elemente, und einige Projekte sind direkt auf den Response des Publikums angelegt”, erklärt Schöllhammer. “Dennoch geht es uns weniger um das Bühnenhafte als um die Kunst als Kunst.”

Eröffnung der Reihe “unruhe der form”

Eröffnet wird die Reihe am Freitag (10. Mai) um 19 Uhr mit Performances und Reden im Garten der Secession. Dieser soll inmitten der “unruhe der form” untertags die Ruhe einer “gemütlichen Großstadtoase” bieten, während jeden Donnerstag- und Samstagabend DJ-Sets das Programm ergänzen.

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