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Wiener Erntedankfest: Wehrpflicht und EU-Förderungen wurden thematisiert

Vizekanzler Michael Spindelegger wŠährend seiner Rede beim Erntedankfest des Bauernbundes
Vizekanzler Michael Spindelegger wŠährend seiner Rede beim Erntedankfest des Bauernbundes ©APA/ANDREAS PESSENLEHNER
Am Sonntag standen beim heurigen Wiener Erntedankfest am Heldenplatz nicht nur Speis, Trank und Unterhaltung im Mittelpunkt, sondern auch die Politik. Thema waren hierbei Agrarförderungen aus Europa und die anstehende Volksbefragung zur Wehrpflicht.
Politiker beim Erntedankfest

Bei der zwölften Auflage vom Wiener Erntedankfest war Sonntagnachmittag die Politik am Wort. Während ÖVP-Bundesparteiobmann und Vizekanzler Michael Spindelegger am Nachmittag bei einer Ansprache auf der Festbühne für ein Ja zur Wehrpflicht bei der Volksbefragung im Jänner warb, unterstrich Parteikollege und Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich die Notwendigkeit der EU-Förderungen an heimische Bauern.

Spindelegger: “Ja zur traditionellen Wehrpflicht”

Spindelegger ging in seiner Rede besonders auf die Volksbefragung zur Wehrpflicht ein: “Im nächsten Jänner geht’s darum: Wird es in Österreich einen Systemwechsel geben, Weg von Wehrdienst und Zivildienst zu etwas, was wir noch gar nicht richtig sagen können? Und da sage ich: Nein, danke. Bleiben wir auch bei der Solidarität in Österreich.” Er warb für ein Ja zum bestehenden System, “denn das wird uns insgesamt als Gesellschaft nur gut tun und wir brauchen nicht alles abschieben an irgendwen anderen. Die Vollkasko-Gesellschaft in Österreich gibt’s nicht, sorgen wir selber für unsere Sicherheit.” 

Weiters hob der Vizekanzler die Notwendigkeit von Agrarzahlungen für die heimischen Bauern hervor: “Wer ist es wirklich einem Bauern neidig, dass der Förderungen kriegt?” Es gebe keinen Grund dafür. “Wir brauchen für die Landwirtschaft in Österreich zuverlässige Rahmenbedingungen und damit Förderungen für die Bauern”, forderte er.

Heimische Landwirtschaft beim Erntedankfest Thema

Landwirtschaftsminister Berlakovich ging in seiner Rede auf die Situation näher ein: “In zwei Jahren gibt es eine neue Agrarpolitik der Europäischen Union. Und da stehen wir am Scheideweg: Gehen wir in Europa einen Weg der industriellen Massenproduktion in der Landwirtschaft, wo das Lebensmittel keine Regionalität, keinen Namen hat, keine Herkunft hat, oder gehen wir den Weg einer ökologischen, nachhaltigen Landwirtschaft?”

Für Österreich sei der Weg klar, unterstrich der Minister: “Seit wir Mitglied der Europäischen Union sind, gehen wir in Richtung Nachhaltigkeit und Ökologie.” Dabei verwies er darauf, dass es in keinem Staat der Erde so viel Bio-Landwirtschaft wie Österreich gebe. Doch um diesen Weg weiterzugehen, braucht es Geld: “Und da ist der Regierungschef (Werner, Anm.) Faymann gefordert, auch dieses Geld zu bringen.”

Der Bauernbundpräsident Jakob Auer warb für heimische Lebensmittel und hob deren Qualität hervor. Diese würden vielleicht “ein paar Centerl mehr” kosten als manche Produkte aus dem Ausland, aber bei denen wissen man nicht, ob Nachhaltigkeit geben sei und unter welchen Bedingungen diese produziert worden seien.

Hochwertige Lebensmittel für Kinder

Wiens VP-Landesparteiobmann Manfred Juraczka kündigte an, sich für die Verbesserung der Verpflegung in Kinder- und Jugendeinrichtungen einsetzen zu wollen: “Ich glaube, ganz ganz wichtig ist auch, dass in den Kinder- und Jugendeinrichtungen dieser Stadt ganz massiv darauf geschaut wird, was dort auf den Tisch, was dort auf den Teller kommt. Wir sollten sehr früh darauf trachten, dass unsere Kinder nicht irgendein Fastfood bekommen, sondern hochwertige Lebensmittel.”

Den Reden der VP-Spitzen lauschten auch zahlreiche Parteikollegen, darunter Finanzministerin Maria Fekter, Staatssekretär Sebastian Kurz, Klubobmann Karlheinz Kopf oder Volksanwältin Getrude Brinek. Bereits vor den Festansprachen nahm Dompfarrer Toni Faber die Segnung der Erntefrüchte vor. Nach den Auftritten der Polit-Prominenz setzte sich schließlich der traditionelle Umzug der geschmückten Erntewägen in Bewegung. Das zweitägige Erntedankfest, das heuer erstmals von der Österreichischen Jungbauernschaft organisiert wurde, stand unter dem Motto “Essen ist Heimat”.

(apa/red)

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