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Wiener Donaukanal: Schiff "Johann Strauss" muss entfernt werden

Es wird befürchtet, dass der Dampfer "Johann Strauss" unter anderem das Badeschiff im Donaukanal beschädigen könnte.
Es wird befürchtet, dass der Dampfer "Johann Strauss" unter anderem das Badeschiff im Donaukanal beschädigen könnte. ©VIENNA.at/David Mayr
Nach der Copa Cagrana ficht die Stadt Wien den nächsten Streit mit Norbert Weber aus. Diesmal geht es um das desolate Schiff "Johann Strauss", das im Donaukanal vor sich hindümpelt.

Copa Cagrana war gestern, nun geht es um den Dampfer “Johann Strauss”. Dieser liegt, von Graffiti “verziert”, im Wiener Donaukanal vor Anker. Nun muss das laut Stadt “völlig desolate” Schiff binnen drei Wochen entfernt werden. Der Ansprechpartner ist derselbe wie einst bei der Copa Cagrana: Norbert Weber. Er stellte im APA-Gespräch sogleich klar: “Wir räumen mit Sicherheit nicht weg.”

Das alte, derzeit ungenutzte einstige Partyschiff dümpelt in der Nähe des Schwedenplatzes vor sich hin. Die Stadt Wien versuche seit langem, das Wrack zu entfernen und kämpfe dabei rechtlich gegen einen “alten Bekannten”, hieß es in einer Mitteilung aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ): Norbert Weber, der Ex-Pächter der Lokalmeile an der Neuen Donau, der sich mittlerweile Norbert Michael Waldenburg nenne.

“Johann Strauss”: Gutachten bescheinigen “alarmierenden” Zustand

Notwendige Sanierungen und Wartungen seien nicht durchgeführt worden, daher sei das Schiff derart desolat, dass eine ordnungsgemäße Benutzung unmöglich sei und Gefahr für Mensch, Umwelt und Eigentum anderer bestehe, wurde der nunmehrige Schritt begründet. Laut Rathaus wurde aufgrund mehrerer Gutachten nautischer Sachverständiger ein Bescheid erlassen, dass der Besitzer die Anlage binnen drei Wochen nach Zustellung “von ihrem derzeitigen Liegeplatz zu entfernen und an einem strömungsfreien, überwachten und hochwassersicheren Liegeplatz zu verheften” habe.

“Die Mängel des Wracks sind alarmierend, eine Entfernung ist überfällig und Weber-Waldenburg hat nun drei Wochen Zeit, das Schiff auf seine Kosten zu entfernen”, hielt Sima dazu fest. Sie verwies darauf, dass immer wieder Leute das Schiff illegal betreten würden. Außerdem könne dieses laut der Expertise “jederzeit untergehen”. Das würde den Schiffsverkehr im Kanal blockieren und könne auch die Anlegestelle des Twin-City-Liners beziehungsweise das Badeschiff beschädigen.

Weber kündigt Berufung an

Der einstige Copa-Pächter Norbert Weber beziehungsweise Waldenburg bestritt im APA-Gespräch nicht, dass das Schiff “verheerend” aussehe. Dass es so desolat sei, wie behauptet, daran zweifelt er jedoch – da er auch die Gutachten nicht kenne, wie er sagte. Den Bescheid kenne er ebenfalls noch nicht, außerdem sei er gar nicht mehr Besitzer der “Johann Strauss”, versicherte er im APA-Gespräch.

Mit dem neuen Eigentümer ist der – laut eigenen Angaben – Ex-Schiffseigner aber in Kontakt. Es sei jedenfalls davon auszugehen, dass gegen den Bescheid berufen werde, sagte Weber. Eine Räumung innerhalb der genannten Frist komme nicht in Frage.

(APA, Red.)

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