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Violette Profi-Fabrik: Die Akademie der Wiener Austria im Fokus

Talentschmiede der Bundesliga: Die Fußball Akademie der Wiener Austria
Talentschmiede der Bundesliga: Die Fußball Akademie der Wiener Austria ©VIENNA.AT/Lukas Krummholz
Vor knapp 14 Jahren legte Frank Stronach den Grundstein für eine der erfolgreichsten Talentschmieden des Landes. Heute bringt die Nachwuchsarbeit der Wiener Austria am Laaer Berg Top Talente wie David Alaba und Aleksandar Dragovic hervor. VIENNA.AT traf Akademieleiter und Mitglied der ersten Stunde Ralf Muhr zum Gespräch.
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Der Weg zum Profi

Dank der Unterstützung des damaligen Hauptsponsors „Magna“ wurde im Jahr 2000 die Frank Stronach Fußball Nachwuchs Akademie in Hollabrunn errichtet, die sich in den darauffolgenden Jahren als eine der erfolgreichsten seiner Art in Österreich entwickelte. Auch nach dem Rückzug von Magna im Jahr 2009 änderte sich, bis auf den Standort, nur wenig.

Violette Nachwuchsförderung am Laaer Berg

aka1Das im Sommer 2010 neu errichtete Nachwuchszentrum auf der ehemaligen ESV Sportanlage am Laaer Berg wurde durch die Stadt Wien mitfinanziert und liegt nur wenige Meter von der Generali Arena entfernt. „Wir hatten schon sehr viele Gäste aus Deutschland, Holland oder Belgien hier, die alle sehr begeistert waren“, erzählt Ralf Muhr und unterstreicht, dass sich die violette Akademie auch im internationalen Vergleich nicht verstecken muss. Muhr war bereits in der Stronach Akadmie tätig und ist heute sportlicher Nachwuchsleiter der Veilchen.

Die Austria Akademie punktet vor allem als kompaktes und modernes Trainingszentrum. „Wir reden hier von zwei Rasenplätzen, einem Kunstrasenplatz mit Heizung, einer Fußballhalle, ein Beachsoccer Feld, ein Kraft- und Fitnessbereich sowie einer eigenen Reha Abteilung“, erzählt der Wiener. Insgesamt investiert der Verein etwas mehr als eine Million in die Ausbildung ihrer Talente. „Im Nachwuchsakademiebereich kann man schon etwa von 1,5 Millionen sprechen“, sagt Muhr. Förderungen vom ÖFB gibt es, bis auf die Trainerförderungen, kaum. „Es gibt zusätzlich einen Bewerbskostenzuschuss, der ist aber sehr gering.“

Austria mit Vorreiterrolle in Österreich

Die Wiener Austria installierte als erster Bundesligaverein ein eigenes Landesverband Ausbildungszentrum (LAZ) und verschrieb sich somit auch den Ausbildungskriterien des ÖFB. Seit 2000 sind dort vielversprechende Spieler aus anderen Vereinen untergebracht, die in den Genuss einer modernen Ausbildung kommen. „Da sind wir federführend, auch in Hinblick auf die schulische Ausbildung.“ Die SMS Wenstattgasse liegt in unmittelbarer Nähe zum Gelände und tritt als offizielle Partnerschule auf. Der Stundenplan wird der Ausbildung entsprechend angepasst. Begleitend zur Akademie haben junge Talente zusätzlich die Möglichkeit das Ballsportgymnasium in Erdberg zu besuchen. „Das ist ein fünfjähriges ORG für Leistungssportler, mit denen wir perfekt zusammenarbeiten,“ erzählt Muhr. Das Gymnasium sei auch die erste Adresse für angehende Jungprofis. „Die meisten Spieler wollen ihre Matura machen.“

„Selektion gehört dazu“

Theoretisch werden die besten Spieler aus dem LAZ in die Akademie übernommen. Tatsache ist allerdings, dass bereits hier positionsspezifische Überlegungen ein tragende Rolle spielen. Der Konkurrenzkampf ist demnach bereits unter den 12 bis 14-jährigen allgegenwärtig. „Im Leistungssport gehört Selektion dazu, die Luft nach oben wird immer dünner.“ Die Möglichkeiten der Austria sind vielversprechend, dementsprechend ist auch der Zulauf groß. „Es ist nicht einfach hier einen Kaderplatz zu ergattern. Das ist dann schon eine elitäre Gruppe denen das zu Teil wird“, unterstreicht Muhr.

Abgesehen von der höheren Intensität und der Konzentration auf taktische Überlegungen stehen in der Akademie auch sportpsychologische Einheiten auf dem Trainingsplan. „Kritik, Selbsteinschätzung, Freundin, Pupertät, Umfeld, Vertrag, Ausland – das sind brutal viele Theme die da auf einen jungen Spieler einprasseln. Da ist es wichtig, dass der Trainer, der sportliche Leiter und natürlich der Mental Coach da hilft und unterstützt.“

Das wichtigste ist die Perspektive

Die umfangreiche Nachwuchsarbeit am Laaer Berg führte bei der Austria zwangsläufig zu einer Umstrukturierung. Mittlerweile tauchen regelmäßig Eigenbauspieler im Kader der Profimannschaft auf. „Das ist das wichtigste”, mein Muhr und ergänzt: „Wenn die Jungen nicht sehen, dass es eine gute Chance gibt nach oben zu kommen braucht man das hier alles nicht machen.”

 

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