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Argentiniens Kardinal Bergoglio ist der neue Papst

Der Argentinier Jorge Mario Bergoglio ist neuer Papst. Mit der traditionellen Formel "Habemus Papam" verkündete Kardinalprotodiakon Jean-Louis Tauran am Mittwochabend die Wahl des neuen Pontifex. Es ist das erste Mal, dass ein Lateinamerikaner zum Papst gewählt wurde. Der 76-jährige Jesuit wird als Franziskus I. das Oberhaupt von etwa 1,2 Milliarden Katholiken.
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Um 19.07 Uhr hatte weißer Rauch aus dem Rauchfang der Sixtinischen Kapelle die erfolgreiche Wahl eines Papstes verkündet. Auf dem Petersplatz brandete daraufhin unter den tausenden versammelten Menschen großer Applaus auf. Das neue Kirchenoberhaupt erschien danach auf der Loggia des Doms, um sich den Gläubigen und der Weltöffentlichkeit zu zeigen. Er erteilte dabei den Apostolischen Segen “Urbi et Orbi”, der Stadt und des Weltkreises. Am Sonntag wird Franziskus I. dann sein erstes Angelus-Gebet sprechen.

Das Konklave zur Wahl eines Nachfolgers für Benedikt XVI. gehörte zu den kürzesten der Kirchengeschichte. Es dauerte etwas mehr als 26 Stunden, fünf Wahlgänge waren notwendig. Benedikt XVI. wurde im Jahre 2005 in vier Wahlgängen gewählt.

Mit Spannung war erwartet worden, ob der 266. Papst in 2000 Jahren Kirchengeschichte wieder ein Europäer sein würde oder ein Kardinal aus Lateinamerika, Nordamerika, Afrika oder Asien zum Zuge kommen würde.

Der vatikanische Pressesprecher, Pater Federico Lombardi, feierte die Wahl des Argentiniers zum neuen Papst als “mutigen Beschluss”. “Diese Wahl bezeugt den Mut der Kardinäle, die Perspektive der Kirche zu erweitern. Bisher war noch nie ein Papst aus einem anderen Kontinent gewählt worden”, sagte Lombardi,.

Die 115 wahlberechtigten Kardinäle waren am Dienstagnachmittag in der Kapelle zusammengekommen, um abgeschottet von der Außenwelt einen neuen Mann auf den Stuhl Petri zu heben. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit war für die Wahl eines Papstes notwendig. Diese wurde am Mittwochabend erreicht.

Bundespräsident Fischer sprach dem Papst im Namen des österreichischen Volkes und persönlich seine herzlichsten Glückwünsche aus. Bundeskanzler Faymann wünschte dem neuen Kirchenoberhaupt “Kraft”. Er hoffe, “dass Franziskus den Dialog in den Mittelpunkt seines Pontifikats stellen” und sich “für Frieden, für arme Menschen und den Kampf gegen die Armut” einsetzen werde, so Faymann. Als “Zeichen der Hoffnung und Beweis für die Einheit der katholischen Kirche” bezeichnet Vizekanzler Spindelegger die rasche Einigung im Kardinalskollegium.

Auch die EU-Spitzen und UNO-Generalsekretär Ban gratulierten dem neuen Papst. US-Präsident Obama freue sich darauf, mit ihm zusammenzuarbeiten, um Frieden, Sicherheit und die Würde aller “Mitmenschen, unabhängig ihres Glaubens” zu stärken.

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