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Unis wollen 2012 keine Voranmeldung mehr

Die verpflichtende Uni-Voranmeldung, die dieses Jahr zum ersten mal gemacht werden musste, brachte keinerlei Planungssicherheit und stößt auf Ablehnung.
Limit wird gefordert
Ansturm von Studienanfängern

Die Vizerektoren, die am Freitag im Rahmen des “Forum Lehre” der Universitätenkonferenz (uniko) in Wien zusammengetroffen sind, lehnen eine Wiederholung des Systems im kommenden Jahr ab. Stattdessen solle, so ein Vorschlag, die Zulassungsfrist vorverlegt werden und zwei Wochen vor Semesterbeginn enden, wie Margret Friedrich, Vizerektorin der Uni Innsbruck und Vorsitzende des “Forum Lehre”, angab.

Statt Voranmeldung Zulassungsfrist vorverlegen

“Endet die Zulassungsfrist bereits zwei Wochen vor Semesterbeginn, haben wir die realen Inskriptionszahlen und können mit diesen auch arbeiten”, so Friedrich. Die Voranmeldung, die von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) zur besseren Planungssicherheit der Universitäten eingeführt worden war, werde damit obsolet. “Das Instrument hat nicht funktioniert, das braucht man weder zu wiederholen noch wiederzubeleben”, meinte Friedrich. Als nächsten Schritt wolle man sich mit der Österreichischen HochschülerInnenschaft (ÖH) zusammensetzen, um Vorschläge zu diskutieren.

Wie mit jenen Interessenten, die die Voranmeldefrist heuer versäumt haben, umgegangen wird, sei Sache der einzelnen Universitäten, die die Einzelfälle gesondert prüfen werden. uniko-Präsident Hans Sünkel hatte am Donnerstag im APA-Interview gesagt, man müsse “selbstverständlich kulant sein”, wenn es um “einige wenige” Betroffene geht. Sollten es aber Zigtausende sein, müsste man mit dem Ministerium die weitere Vorgangsweise besprechen.

Zulassungsfrist bis 30. November

Derzeit ist die Zulassungsfrist vom Gesetzgeber mit 30. November festgelegt. Erst dann steht die Zahl der tatsächlichen Studienanfänger an den einzelnen Universitäten fest. Die teilweise exorbitant hohen Zahlen der vorangemeldeten Interessenten für ein Studium im Wintersemester 2011/12 könne man daher noch nicht mit der Zahl der Studienbeginner des Vorjahres vergleichen, so die Vizerektorin der Uni Wien, Christa Schnabl. Laut einer Aussendung am Freitag ist die endgültige Zahl der vorangemeldeten Interessenten (31.319) mehr als doppelt so hoch wie jene der Studienanfänger im Vorjahr (14.742).

45.146 Anträge auf Studien eingegangen

Da die Anmeldungen lediglich Absichten wiedergeben, will die Uni auch noch keine Abschätzung bezüglich der Aufteilung der Vorangemeldeten nach Staaten treffen. Laut Uni Wien kommen 62 Prozent der Voranmeldungen aus Österreich und 38 Prozent von internationalen Interessenten (17 Prozent aus Deutschland); im Vorjahr waren insgesamt 32 Prozent der Studienanfänger internationale Studenten. Der Großteil der Vorangemeldeten – 68 Prozent – hat sich lediglich für ein Studium registriert, 21 Prozent für zwei und elf Prozent für drei oder mehr Studien. Insgesamt sind 45.146 Anträge auf Studien eingegangen.

Da auch die Zahl der Neuzugelassenen unter den vorangemeldeten Interessenten (23.368 von 31.319) deutlich über der Vorjahreszahl der Studienanfänger liegt, müsse die Uni laut Aussendung “von einer Steigerung der Studierendenzahl ausgehen”.

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