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The Founder - Trailer und Kritik zum Film

Ray Kroc mag sich selbst als Gründer von McDonald's verkauft haben, aber die Wahrheit sieht ein wenig anders aus. In "The Founder" spielt Michael Keaton jenen Mann, der einen kalifornischen Burgerladen in ein globales Imperium verwandelt hat. Die Idee und den Namen "stahl" er von zwei Brüdern, aber der Film will uns sagen: Was er eigentlich vollbrachte, war ein Kunststück.

Wir begegnen Ray Kroc (Keaton) im Jahr 1954 als erfolglosen Verkäufer von Milchshake-Maschinen auf der Suche nach der einen Idee, die ihn reich machen wird. Er findet sie in einem sympathischen Hamburgerrestaurant im Süden Kaliforniens, wo die Brüder Mac (John Carroll Lynch) und Dick McDonald (Nick Offerman) im Wesentlichen die Fast-Food-Kultur revolutioniert haben.

Die knusprigen Pommes frites, der Hamburger mit Zwiebel, Gurken, ein bisschen Ketchup und Senf – das Essen kommt in weniger als 30 Sekunden. Kroc wittert Franchise-Potenzial. Ein schneller, “gesunder”, familienorientierter Ort wie McDonald’s, sagt er, könnte die “neue amerikanische Kirche” sein.

The Founder – Die Handlung

Obwohl die Brüder Angst davor haben, die Qualität nicht in jeder Filiale kontrollieren zu können, willigen sie ein, mit Kroc zusammenzuarbeiten. Doch sie müssen bald erkennen, dass sie einen “Fuchs in den Hühnerstall” gelassen haben. Wenn Kroc vorschlägt, dass McDonald’s Geld sparen kann, indem man Milchshakes mit Wasser und Pulver anstelle von Eis und Milch macht, sind die Brüder entsetzt. “Wir interessieren uns nicht für einen Milchshake, der keine Milch enthält!”

Kroc wird die beiden schließlich gemeinsam mit seinem Finanzmanager Harry J. Sonneborn (B.J. Novak) aus dem Geschäft verdrängen (alles legal, aber fragwürdig) und behaupten, dass er allein die Kette gegründet hat. Er wird die Brüder um ihre Aktienanteile betrügen und um ihren Familiennamen begaunern. Entlang des Weges wird er seine erste Frau (die großartige Laura Dern hat hier bemitleidenswert wenig zu tun) verlassen und die Frau (Linda Cardellini) einer seiner Geschäftspartner (Patrick Wilson) heiraten. Kurzum: Seine Tage als Verlierer sind gezählt. “Ich bin ein Gewinner”, erklärt er.

The Founder – Die Kritik

Man ist sich nie ganz sicher, was dieser Film von Ray Kroc hält. War er ein trinkender, tyrannischer Geschäftsmann, der auf Kosten von Wahrheit und Integrität zu seinem Vermögen kam? Oder war er ein beharrlicher Selfmademan, der sich aus eigener Kraft hochgearbeitet hat? US-Regisseur John Lee Hancock (“Saving Mr. Banks”) und sein Drehbuchautor Robert D. Siegel (“The Wrestler”) behaupten, er war beides, aber sie verpassen damit die Chance, die typische Hurra-Geschichte des amerikanischen Traums zu untergraben. Die Geschichte darüber, wie Kroc eine Idee und einen Familiennamen gestohlen und eine milliardenschwere Fast-Food-Kette geschaffen hat, hätte eine provokante Firmensatire über Kapitalismus und Corporate Amerika werden können; stattdessen ist es ein leicht verdauliches Biopic, das der verstorbene Ray Kroc womöglich abgesegnet hätte. Die Botschaft: Kroc mag vielleicht nicht der Gründer des ersten McDonald’s gewesen sein, aber ohne ihn wäre es nicht das Mammut-Unternehmen, das wir heute kennen. Ob das eine gute Sache gewesen ist, das ist eine andere Frage.

Im Gegensatz zu Dokumentarfilmen wie “Super Size Me” versucht “The Founder” sorgfältig zu vermeiden, die Fast-Food-Kette zu beleidigen. Mehr noch: Die Kunden des Restaurants werden immer glückselig gezeigt, wenn sie in ihre saftigen Burger beißen. “Das ist das beste, was ich je gegessen habe!” sagt Kroc an einer Stelle. Man wird hungrig allein vom Zusehen. Michael Keaton macht das Beste aus seiner Fähigkeit, ein goldenes Grinsen mit einer Dosis Gruseligkeit zu liefern. Kroc kann ein echter Idiot sein, aber er hat eine Vision von der heiligen Dreifaltigkeit: Gott, Amerika und Burger. Sein Ehrgeiz bleibt irgendwie bewundernswert, aber seine Skrupellosigkeit hinterlässt einen schlechten Beigeschmack.

>> Alle Filmstartzeiten zu “The Founder”

(APA)

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