Nach dem Regeneinbruch am Mittwoch, hatte sich die Lage am Donnerstag deutlich beruhigt. Während die Besucher am Campingplatz knöcheltief im Schlamm steckten, blieb das Kerngelände, das heuer optisch und kulinarisch keine Wünsche offen lässt, verschont.
Während es bei The Neighbourhood, Kadavar und Jimmy Eat World auf der Space Stage und James Hersey, You Me At Six und Prinz Pi auf der Green Stage noch etwas ruhiger zu ging, erwachten die Besucher, die bereits den Warum Up Day ausgiebig gefeiert hatten und auch das Gelände noch einmal für ein kurzes Schläfchen nutzten, bei Milky Chance und Rudimental. Wobei Letztere bei ihrem Auftritt mit Soundproblemen kämpften und schlussendlich fast 30 Minuten vor dem eigentlichen Ende ihres Konzerts, enttäuscht die Bühne verließen.
Punk Attitüde bei Brody Dalle
Punkig, rotzig, riot, laut, energetisch – Brody Dalle. Abseits der großen Bühnen liegt die Weekender Stage in diesem Jahr in der Halle bei der Space Stage, bei der Brody Dalle, begleitet von drei Männern, dem Publikum am Donnerstag richtig einheizte.
Die ehemalige Frontfrau von The Distillers lieferte eine energiegeladene Show ab. Mit einer Mischung aus alten Distillers- und neuen Solo-Songs heizte sie dem Publikum, dass ihr von der ersten bis zur letzten Minute zu Füßen lag, richtig ein.
Auf der Green Stage unternahm danach Woodkid den Versuch einer etwas spezielleren Show. Yoann Lemoire ist für mystische, orchestralische Konzerte bekannt. Auch bei seinem Auftritt im Green Park gab es alles: Von den Trommlern, einer eigenen Bass-Abteilung, bis hin zu einer kreativen Licht-Show war alles dabei.
Einziges Problem: Die Festivalbesucher. Abseits vom Kernpublikum, dass sich vor die Bühne drängte, ging es daneben ziemlich laut zu. Woodkid braucht jedoch Ruhe um seine Vielfältigkeit und Mystik vollends entfalten zu können. Schön war es trotzdem, auch wenn man sich ein bisschen mehr Magie gewünscht hätte.
Blink 182 beförderten bei ihrem Auftritt auf der Space Stage so manchen der anwesenden Besucher zurück in die eigene Jugend. Von “All The Small Things”, “What’s My Age Again”, “The Rock Show” oder “I Miss You” – es wurde lautstark mitgesungen und getanzt. Fast zeitgleich sorgte Snoop Dog aka Snoop Lion auf der Green Stage mit Hip-Hop- und Reggae-Sounds für eine relaxte, entspannte Konzerterfahrung.
Queens Of The Stone Age am Frequency
Jan Delay vs. Josh Homme? Der Neo-Rocker Delay lieferte auf der Green Stage am Frequency Festival einen gewohnt energiegeladenen und tanzwütigen Auftritt ab, aber Josh Homme und Queens Of The Stone Age sind in Sachen Rock ganz klar wahre Meister. Sie überzeugten auf der Space Stage mit einem souveränen Auftritt, der unter die Haut ging und durchaus sexy Momente hatte.
Homme betrat in einem langen Mantel die Bühne, bewegte sich zeitweise leidenschaftlich zum Takt, stand, wie es sich für einen echten Rockstar gehört, cool mit einer Zigarette im Mund wortlos vorm Mikrofon und suhlte sich im Beifall der Menge. Musikalisch blieben keine Wünsche offen. Das kalifornische Quintett lieferte von “No One Knows”, “My God Is The Sun”, “I Sat By The Ocean” oder “Little Sister” alles, was das Fan-Herz begehrt und bot eine souveräne, vielfältige Show. Diesen Auftritt noch zu überbieten, wird für die Bands in den kommenden Tagen wohl ziemlich schwer werden.