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Stenzel macht sich für mehr Hausärzte in Wien stark

Ursula Stenzel fordert mehr Hausärzte, bevor es zum "Engpass" kommt.
Ursula Stenzel fordert mehr Hausärzte, bevor es zum "Engpass" kommt. ©APA
Sorgen um das Wiener Gesundheitswesen: Die nunmehrige FPÖ-Kandidatin Ursula Stenzel macht sich nun auch für Themen stark, die über die Bezirksgrenzen der Innenstadt hinaus gehen. Konkret geht es ihr um die Hausärzte. In einer Pressekonferenz mit FP-Stadtrat David Lasar warnte sie von einem "akuten Mangel".
Stenzel goes FPÖ

300 Mediziner würden fehlen, so Stenzel. “Das ist ein schweres Defizit der Politik von Rot-Grün”, wetterte Stenzel. Wobei sie eingestand: “Ich bin keine Expertin für Gesundheitsfragen, ich sehe das von der Warte des Patienten aus. Ich weiß, wie schwierig es ist, am Abend, wenn Ihnen plötzlich etwas fehlt, einen Notarzt zu bekommen.”

Stenzel warnte, dass in Wien 300 niedergelassene Allgemeinmediziner fehlen würden. Zudem würden die Spitalsbetten von Jahr zu Jahr weniger werden. Was ihr auch Sorgen bereitet: Viele Ärzte seien im pensionsfähigen Alter, aber die Nachbesetzung würde nicht im selben Ausmaß stattfinden wie es notwendig wäre. Junge Mediziner gingen lieber ins Ausland, wo es bessere Startbedingungen und Honorare gebe.

Stenzel verortet einen “Skandal”

Statt diese Defizite auszugleichen, reduziere die Gebietskrankenkasse die Zahl der Verträge mit niedergelassenen Ärzte – ein “Skandal” für Stenzel: “Das führt zu dramatischen Engpässen und zu einer Unterversorgung der Bevölkerung.” Zudem ortet sie Probleme für Senioren – und zwar für jene, die “geistig völlig da”, aber mobilitätseingeschränkt sind: “Man kann von diesen älteren Herrschaften nicht erwarten, dass sie ihre Wohnung verlassen und in neue Primärmedizinische Zentren gehen. Die brauchen einen Hausarzt.”

David Lasar schlug in die gleiche Kerbe: “Wir wollen, dass der Hausarzt gestärkt wird.” Konkret fordert die FPÖ, dass Hausärzte auch Ärzte anstellen dürfen. Diese müssten dann, wenn sie einen Kassenvertrag bekämen, längere Öffnungszeiten anbieten. Dadurch würden die Ambulanzen entlastet werden. Auch in den Spitälern müsse – nach einer Valorisierung – ärztetechnisch aufgestockt werden.

FP-Lasar: “Unverantwortlich”

“Unverantwortlich” ist für Lasar auch, was er über das Donauspital erfahren haben will. Vor kurzem sei beschlossen worden, dass die dortige Augenabteilung bis 2017 geschlossen werde: “Es wird in einem Unfallkrankenhaus, in einem Schwerpunktkrankenhaus keine Augenabteilung mehr geben.” Dabei skizzierte er auch das aus seiner Sicht entstehende Problem: “Jetzt stellen Sie sich einmal vor: Kommt irgendjemand dort unfallmäßig an, Verkehrsunfall, Arbeitsunfall, und es gibt keine Augenabteilung. Karren wir den quer durch Wien oder suchen wir, wo irgendwo jemand eine Augenabteilung hat?”

Floridsdorf und Donaustadt, die Einzugsgebiete des Donauspitals, zählen zu den am stärksten wachsenden Bezirken in Wien, so Lasar. Mehr als 330.000 Menschen würden dort in den nächsten Jahren wohnen. Das sei in etwa mit der Größe der steirischen Landeshauptstadt Graz vergleichbar. Man müsse sich vorstellen: “Ganz Graz hat keine Augenabteilung”, kritisierte er.

>> Rückblick: Reaktionen zum FPÖ-Wechsel von Stenzel.

(APA)

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