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Pacult: "Wir müssen an unsere Stärken glauben"

Rapid-Trainer Peter Pacult hat vor dem Auftakt der Gruppenphase in der Fußball-Europa-League gegen den Hamburger SV Optimismus versprüht. "Ich sehe die Chancen genauso bei uns wie beim HSV, beide haben eine tolle Form. Es wird auf Kleinigkeiten ankommen, und da müssen wir schauen, dass wir in den Kleinigkeiten besser und vielleicht auch glücklicher sind", erklärte der Wiener vor der Partie.

Der 49-Jährige sieht die Partie als Belohnung für die konstanten Leistungen des vergangenen Jahres. “Wir haben zwölf Monate darauf hingearbeitet, dass wir unser Ziel – das Erreichen einer Europacup-Gruppenphase – erreichen. Jetzt freuen wir uns auf diese sechs Spiele, vorrangig auf den HSV.”

Vor dem aktuellen Tabellenführer der deutschen Bundesliga zeigte Pacult Respekt, auch wegen dessen Leistung beim 3:1 am vergangenen Wochenende gegen Stuttgart. “Da haben sie in den ersten 30 Minuten Probleme gehabt, aber dann durch die Genieblitze von Petric und Elia Oberwasser bekommen. Der HSV ist sehr offensiv ausgerichtet und hat mit Petric einen Stürmer, der zu Außergewöhnlichem fähig ist.”

Allzu stark wollte Pacult den Gegner aber auch nicht reden. “Der HSV ist sicher nicht viel besser als Aston Villa, und wir müssen auch an unsere Stärken glauben”, forderte der Meistermacher des Vorjahres, der sich in punkto Taktik nicht in die Karten blicken ließ. So ließ er offen, ob Rapid mit einem oder zwei Stürmer beginnt.

Dafür ließ ließ der Coach keinen Zweifel daran, was er vom Europa-League-Experiment mit zwei zusätzlichen Torrichtern hält. “Stehen halt zwei mehr unnötig herum. Ich denke nicht, dass es das Spiel zusätzlich belastet, wenn zwei Pinguine mehr auf dem Platz herumlaufen.”

So wie Pacult selbst haben sowohl Rapid als auch der HSV eine besondere Verbindung zu Ernst Happel, was sich unter anderem an einer gemeinsamen Kranzniederlegung der Vereinsverantwortlichen am Mittwochnachmittag beim Happel-Grab am Hernalser Friedhof zeigte. Mit dabei waren unter anderem Rapid-Präsident Rudolf Edlinger, Manager Werner Kuhn, Sportdirektor Alfred Hörtnagl, Franz Hasil und die Happel-Enkel Christina und Philipp sowie HSV-Club-Manager Bernd Wehmeyer, Vorstandsmitglied Oliver Scheel und der populäre frühere Masseur Hermann Rieger. Für Pacult besteht jedoch kein Zweifel, wo die Sympathien des legendären Trainers liegen würden. “Er würde ganz sicher Rapid die Daumen drücken”, betonte der Rapid-Coach, der Happel beim damaligen FC Tirol als Trainer erlebte.

Der aktuelle HSV-Trainer Bruno Labbadia kam wenige Wochen nach dem Abschied von Happel aus Hamburg im Sommer 1987 als Spieler zu den Norddeutschen. “Ich hätte gern unter ihm trainiert, er war eine großartige Persönlichkeit”, sagte Labbadia.

Schöne Worte gab es auch für die Hütteldorfer. “Sie waren gegen Salzburg die bessere Mannschaft, lagen entgegen dem Spielverlauf 0:2 hinten und haben dann noch das 2:2 geschafft. Da hat man gesehen, welche Moral in diesem Team steckt.” Labbadia sieht seine Kicker vor einer schwierigen Aufgabe. “Wir wissen, was uns erwartet – eine spielstarke Mannschaft, die auch mit Power spielen kann”, meinte der 43-Jährige, der gegen Rapid offenbar mit seiner Einser-Aufstellung einlaufen will. “Momentan habe ich nicht das Gefühl, dass die Mannschaft müde ist oder dass ich dem einen oder anderen eine Pause geben muss.”

Daher dürfte wohl auch der deutsche Internationale Piotr Trochowski zum Einsatz kommen. Der Mittelfeldspieler hofft nach dem verlorenen EM-Finale gegen Spanien, bei dem er allerdings nicht im Einsatz war, auf sein erstes Erfolgserlebnis im Happel-Stadion. “Wir werden es so machen wie bisher in dieser Saison – den vermeintlich schwächeren Gegner nicht unterschätzen”, beteuerte Trochowski, der Rapid-Kapitän Steffen Hofmann aus der gemeinsamen Zeit beim Bayern-Nachwuchs kennt.

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