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Sniper gestehen: Erste Attentate Ende Juli

Die beiden Sniper schlugen nicht nur aus dem weißen Opel Astra zu
Die beiden Sniper schlugen nicht nur aus dem weißen Opel Astra zu ©APA
Die beiden Wiener Sniper, die seit Ende September in Untersuchungshaft sind, haben nun gestanden, ihr erstes Attentat bereits im Juli begangen zu haben.
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Die beiden 20-Jährigen Heckenschützen, die seit ihrer Ergreifung Ende September in Wien in Untersuchungshaft sitzen, haben nun gestanden, ihr erstes Attentat bereits Ende Juli auf der Wiener Donauinsel verübt  zu haben. Dies geht aus den Einvernahmeprotokollen hervor, die “News” in seiner Donnerstagausgabe veröffentlicht. Ein Opfer zu diesem Vorfall ist der Exekutive jedoch bisher nicht bekannt.

In den Einvernahmen machten Lukas G. und Rafael R., die Ende September verhaftet wurden, bisher abweichende Angaben. Während der eine aussagte, nur der Fahrer des weißen Opel Astra gewesen zu sein, aus dem der andere geschossen habe, behauptet sein Kompagnon, dass die beiden abwechselnd aus dem Wagen geschossen hätten. Letzterer gab auch an, dass sein Komplize zu Jahresbeginn eine Luftdruckpistole gekauft habe, später hätte auch er selbst sich eine CO2-Waffe besorgt. Erste Schussübungen unternahmen die beiden Sniper in einem Wald. Auf Menschen zu schießen, sei überhaupt die Idee seines Komplizen gewesen. “Das erste Mal haben wir Ende Juli auf der Donauinsel auf eine Person, die etwa 50 Meter von uns entfernt auf einer Parkbank saß, geschossen. Ich habe abgedrückt. Und anscheinend getroffen, weil wir die Person ‘aua” schreien hörten”, so der Angeklagte.

Sniper schlugen auch auf Donauinsel und in SCS zu

In diesem Zusammenhang gaben die beiden auch zu, im Anschluss an die ersten Schüsse mehrere Laternen auf der Donauinsel kaputt geschossen zu haben. Als ein Polizist sie vor Ort befragte, ob sie gesehen hätten, wer die Leuchten demoliert habe, behaupteten die beiden, dazu keine Angaben machen zu können. Kurz nach diesem Vorfall hätten sie auch auf einem Parkplatz der Shopping City Süd auf Passanten geschossen.

Am 15. September unternahmen die beiden Sniper schließlich die bereits bekannte Tour durch Wien mit 17 dokumentierten Schussattentaten, das erste davon um 18:00 Uhr. Den ersten Schuss habe der Verdächtige, der auf dem Beifahrersitz saß, jedoch schon um 17.00 Uhr am Gürtel auf einen Autolenker abgegeben. Die Angabe, dass dabei auch sein Komplize vom Fahrersitz aus geschossen habe, bestritt der zweite Beschuldigte bisher.

Darüber hinaus gibt es laut “News” Hinweise, dass angeblich seit dem Sommer ein weiterer Heckenschütze mit einem schwarzen Golf unterwegs sein soll. Seitens der Polizei nimmt man diese Angaben wenig ernst. “Das Landeskriminalamt fahndet nicht nach einem weiteren Sniper in einem schwarzen Golf,” so Polizeisprecher Mario Hejl. Sensibilisiert durch den Fall der beiden 20-Jährigen würden nun mehr Fälle angezeigt, die teilweise länger als die bisher dokumentierten zurückliegen, sich teilweise aber auch erst nach der Verhaftung des Duos ereignet haben sollen. Die Ermittler sind derzeit dabei, diese zu überprüfen und abzuarbeiten.

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