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Schweißfrei radeln: Fahrräder mit Elektroantrieb im Test

ÖAMTC-Tester mit Pedelec unterwegs
ÖAMTC-Tester mit Pedelec unterwegs ©www.kai-hartmann.net
Radeln wird in Wien immer beliebter. Als Alternative zum herkömmlichen Drahtesel bieten sich sogenannte "Pedelecs" an, bei denen ein Elektromotor für Vortrieb sorgt. Diese Pedelecs sind mittlerweile durchaus alltagstauglich. Im ÖAMTC-Test erreichten von zehn E-Fahrrädern fünf die Note "Sehr gut".

“Das Ergebnis zeigt, dass Pedelecs keine Exoten mehr sind, sondern dass es bereits eine große und qualitativ gute Auswahl für Jedermanns Geschmack gibt”, sagt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl. “Diese Generation E-Fahrräder ist nicht nur für gemütliche Radfahrer geeignet, die sich bei Geschwindigkeiten über 20 km/h nicht verausgaben wollen. Sie sind auch etwas für sportliche Fahrer und liefern den nötigen Funfaktor.”

Die getesteten Pedelecs und ihre Bewertung
Bei den mit “sehr gut” beurteilten Rädern überzeugten besonders die vier Modelle mit kraftabhängiger Steuerung: Flyer i:SY, Riese + Müller Jetstream und Kalkhoff Agattu XXL und Hercules Sport SL Lite auf den Plätzen 1 bis 4. Das Winora Mionic de Luxe Alivio auf Platz fünf erreicht als einziges Rad mit Vorderradnabenmotor ebenfalls ein “sehr gut”.

“Die kraftabhängigen Räder funktionieren per Antrieb über Tretlager oder Hinterradnaben-Motor. Je stärker der Fahrer in die Pedale tritt, beispielsweise, weil es bergauf geht oder Gegenwind bläst, desto stärker springt der E-Motor unterstützend ein”, erklärt der ÖAMTC-Techniker. Alle fünf “sehr gut”-Kandidaten sind durchwegs solide verarbeitet mit einem stabilen Rahmen und funktionieren gut.

Der Unterschied liegt im Detail. Die Summe der kleinen Schwächen war letztendlich ausschlaggebend für die etwas bessere oder schlechtere Reihung im Test. Unter den “sehr gut”-Kandidaten haben das Flyer i:SY und Riese + Müller Jetstream mit Notenschnitt 1,2 die beste Bewertung erhalten. Das Flyer i:sy ist aber vergleichsweise preiswerter (sowohl das Rad selbst, als auch der Ersatzakku) – daher liegt es an erster Stelle. Was kann dieses Rad? Das handliche City-Pedelec auf kleinen Rädern ist ergonomisch durchdacht und lässt sich praktischerweise so klein zusammenschieben, dass es in jeden Kofferraum passt. Auch als ungeübter Fahrer kommt man mit dem Rad leicht zurecht, das Display ist verständlich und übersichtlich. Die Hydraulikbremsen sind sehr gut dosierbar. Das Handling des Akkus ist einfach (bei De-/Montage und Anschluss an die Ladestation). Als Manko im Test fiel auf, dass die Schaltung zum Teil nur im entlasteten Zustand reagiert.

Alle weiteren Räder im Test verfügen über einen Vorderradnabenmotor, dessen Antrieb über die Trittfrequenz des Fahrers gesteuert wird. Mit gut beurteilt wurden: Schachner City Bike, Pegasus LiTec, Estelle Tour und Victoria Münster. Das einzige Befriedigend im ÖAMTC-Test geht an das Sl-Zweirad Alu-Rex. Im Vergleich zu den anderen getesteten Rädern zeigt es das größte Verbesserungspotenzial.

Expertentipps für den Kauf eines Pedelecs
.) Informationen einholen, ob der Kauf des Pedelecs eventuell durch eine E-Mobilitätsinitiative gefördert wird.
.) Einen Händler aufsuchen, der möglichst mehrere Fahrradmarken mit unterschiedlichen Antriebskonzepten anbietet.
.) Vor dem Kauf abklären, wie und wo das Pedelec eingesetzt werden soll – auf kurzen Strecken, auf steilem oder ebenem Gelände, für langsame oder sportliche Fahrten. “Unbedingt eine Probefahrt vornehmen, schließlich ist das Pedelec eine größere Investition”, sagt der ÖAMTC-Techniker.
.) Ergonomie – braucht man einen niedrigen Fahrradrahmen, welche Sitzposition ist angenehm, wird man eher sportlich oder gemütlich unterwegs sein – dann muss man die gebeugte oder aufrechte Sitzposition des Fahrers bedenken.
.) Vor dem Kauf die Bedienungsanleitung studieren. Sie gibt Aufschluss über Garantiefristen für Pedelec und Akku, die maximale Belastbarkeit und die theoretischen Reichweiten.

 

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