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Schönborn warnt vor "Aufsplitterung" der Kirche

Kardinal Christoph Schönborn warnt vor einer "Aufsplitterung" der römisch-katholischen Kirche durch den "Aufruf zum Ungehorsam" der Pfarrer-Initiative. Dieser sei eine "bleibende Wunde", meinte er im Mitarbeitermagazin der Erzdiözese Wien, "thema kirche".

“Nicht wegen seiner (des Ungehorsams, Anm.) Themen, die ja nicht neu sind, sondern weil er eine Haltung propagiert, wonach am Ende jeder Pfarrer und jeder Pfarrgemeinderat seine eigene Meinung an oberste Stelle setzt.”

“Alles darf gesagt werden”

“Es ist völlig klar, dass es dafür unterschiedlichste Vorstellungen gibt und geben wird”, so Schönborn. “Ich stehe dafür ein, dass alles gesagt werden darf – und dass alles Gesagte auch gehört und bedacht werden wird.” Das gelte auch ausdrücklich für die Anliegen, die nur auf der Ebene der Weltkirche entschieden werden können, so der Wiener Erzbischof. Auch diese sollten im Diskurs stehen – “wenn ich auch persönlich glaube, dass wir mit den altbekannten ‘heißen Eisen’ keinen Schlüssel für eine Revitalisierung der Kirche in Österreich haben”. Es sei aber auch klar, dass der Weg der Kirche nur gemeinsam gegangen werden könne.

Kritik am “Aufruf zum Ungehorsam”

Der “Aufruf zum Ungehorsam” sei “nicht wegen seiner Themen, die ja nicht neu sind” eine bleibende Wunde, “sondern weil er eine Haltung propagiert, wonach am Ende jeder Pfarrer und jeder Pfarrgemeinderat seine eigene Meinung an oberste Stelle setzt”. Damit würde laut Schönborn die Kirche nicht erneuert, “sondern in viele katholische Freikirchen aufgesplittert”. Und weiter: “Dann gibt es in der einen Pfarre Kommunion für alle, in der nächsten nur Mundkommunion und nur nach vorheriger Beichte, in der dritten gar keine Eucharistie, in der vierten ist die Messe nur auf Latein.”

 

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